WER MICH SIEHT, SIEHT DEN VATER

187. Kleine Vaterbetrachtung

Wir können Gott jetzt noch nicht schauen. Das ist erst für die Ewigkeit vorgesehen, in der eine immerwährende Glückseligkeit herrschen wird. Doch hat sich unser himmlischer Vater schon auf vielfältige Weise für die Menschen in ihrem irdischen Dasein verständlich gemacht – auf unübertreffliche Weise hat er sich in seinem Sohn offenbart: “Wer mich sieht, sieht den Vater” (Joh 14,9).

Wenn wir das Wort Gottes hören und es in unserem Herzen bewegen, wie es die Gottesmutter Maria tat (Lk 2,19); wenn wir uns zu seinen Füßen setzen wie Maria, die Schwester Marthas (Lk 10,39); wenn wir in der Heiligen Kommunion sein Fleisch und Blut essen; wenn wir dem Geist folgen, den der Vater und der Sohn gesandt haben, der uns an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat (Joh 14,26); wenn wir die Werke des Herrn tun – dann begegnen wir Gott, unserem Vater. Alles, was wir mit Blick auf Jesus tun, schenkt uns innige Gemeinschaft mit unserem Schöpfer.

Jesus liebt und verherrlicht seinen Vater in allem, was er tut und was er sagt. Die innige Gemeinschaft mit Jesus trägt uns in das Herz des Vaters. Und dort, im Herzen des Vaters, ist unsere wahre Heimat. Dort sind wir mit unaussprechlicher Liebe geliebt. Dort liebt uns der Vater, wie er seinen Sohn liebt. Dort ist unser Zuhause mit all denen, die auf die Liebe Gottes antworten und auf seinen Sohn hören.

Wie sehr möchte Jesus, daß wir in Ihm und seinem Kommen die Liebe Gottes erkennen! Es ist eine unauslöschliche Glut in seinem Herzen, daß wir seinen und unseren Vater so erkennen, wie er wirklich ist, damit wir in den Lobpreis seiner Herrlichkeit eintreten können. Nichts bewegt unseren Erlöser mehr, der uns die Liebe des Vaters bezeugt.