SIE ERKANNTEN NICHT, DASS ICH SIE HEILEN WOLLTE

“Ich war es, der Ephraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, daß ich sie heilen wollte.” (Hos 11,3)

Der Vater und sein Volk… Eine Liebesgeschichte mit so vielen Facetten!

Gestern hörten wir, daß die Kinder Israels, je mehr er sie rief, desto mehr sich von Ihm entfernten und sich den Götzen zuwandten (Hos 11,2).

Heute hören wir aus dem Munde Gottes, daß sie seine Liebe – die zärtliche Zuneigung, die er ihnen immer schon geschenkt hat – nicht begriffen haben. Heilen wollte sie Gott, aber sie haben ihn nicht verstanden.

Wie kann so etwas geschehen? Wir dürfen nicht außer Acht lassen, daß der Mensch bereits im Paradies durch die Mächte der Finsternis getäuscht wurde. Sie flüsterten ihm ein, daß Gott ihm etwas Gutes und Wichtiges vorenthalte, nämlich die Erkenntnis von Gut und Böse. Auf diese Weise wurde das Bild des gütigen Vaters verzerrt, der seinen Geschöpfen doch alles gibt, was sie für ihr Leben in Zeit und Ewigkeit benötigen.

An dieser Verzerrung arbeitet der Widersacher bis heute, so daß das rechte Gottesbild oft genug nicht wirklich vor Augen steht und sich den Herzen nicht einprägt. Auch mit dem Kommen Jesu ist das wahre Bild Gottes – das Bild des gütigen und uns liebenden Vaters – noch nicht in allen Menschen genügend erweckt worden. Es gelingt dem Teufel immer noch, dieses Bild zu überschatten und im schlimmsten Fall ins Gegenteil zu verkehren.

Was ist das Heilmittel? Das wahre Bild des Vaters, wie es Jesus uns vermittelt hat, durch die Meditation der Heiligen Schrift tief in uns aufzunehmen. Alle inneren Lügen und Täuschungen über unseren Vater bedürfen der Auflösung, woher sie auch immer kommen mögen! Wir können darum bitten, ihn richtig kennenzulernen.

Gott, der seine Kinder in die Arme schließt, will richtig erkannt werden. Objektiv gesehen ist es eine große Verletzung Seiner Liebe, wenn wir in unserem Herzen Mißtrauen hegen und die Einflüsterungen des Bösen uns daran hindern, auf seine Liebe so zu antworten, wie es der Wahrheit entspricht. Hören wir niemals auf solche Stimmen, die uns von Gott entfremden wollen, und weisen wir sie entschieden zurück!

Wir verletzen Gott nicht nur objektiv in seiner Liebe zu uns, sondern wir verbauen auch uns selbst den Weg, liebendere Menschen zu werden, und bleiben in einem falschen oder zumindest sehr unvollkommenen oder gar verzerrten Bild unseres Vaters gefangen.

Meditieren wir die wunderbaren Worte Gottes! Sie gelten nicht nur dem Volk Israel, sondern allen Menschen, die er zu gehen lehrt und die er heilen will!