Falsche Propheten und Bedrängnisse

Komm, Herr Jesus, Maranatha! – Teil 7

Den falschen Propheten gegenüber standen jene wahre Propheten, welche das Wort Gottes und seinen Willen unverfälscht verkündeten.

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Bevor wir uns dann ab morgen in die letzte Phase vor dem so zärtlichen Fest der Geburt Jesu begeben, gilt es noch auf weitere Begeiterscheinungen vor dem Kommen des Herrn am Ende der Zeiten aufmerksam zu machen. Gestern sprachen wir von der schmerzhaften Apostasie, welche dem Kommen Jesu vorausgeht, heute sollten wir noch das Auftreten falscher Propheten thematisieren.

“Als Jesus auf dem Ölberg saß, wandten sich die Jünger, die mit ihm allein waren, an ihn und fragten: Sag uns, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen für deine Ankunft und das Ende der Welt? Jesus antwortete und sagte zu ihnen: Gebt Acht, daß euch niemand irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin der Christus! und sie werden viele irreführen.” (Mt 24,3-5)

Was ist ein falscher Prophet?

Zunächst ist zu sagen, daß ein falscher Prophet jener ist, der nicht im Auftrag Gottes spricht, so wie wir sie aus dem Alten Testament kennen. Es gab Propheten, welche dem Baal dienten, und das sagten, was die Könige wollten. Ihnen gegenüber standen jene wahre Propheten, welche das Wort Gottes und Seinen Willen unverfälscht verkündeten, denken wir z.B. an die Propheten Elija oder Jeremia (vgl. Jer 23,16-23)

Für uns Katholiken ist klar, daß – wenn jemand auftreten und von sich behaupten würde, er sei der Christus, oder in Seinem Namen Dinge sagen würde, welche nicht mit der uns anvertrauten Lehre übereinstimmen, es sich nur um einen falschen Propheten handeln kann. Das ist aber nicht so für die Menschen, welche Jesus noch nicht kennengelernt haben. Sie können getäuscht werden, z.B. sind auch die Juden im Laufe ihres Weges von “falschen Messiassen”  getäuscht worden.

Immer wieder gab es Menschen, die eine Art messianischen Anspruch für sich erhoben. Sie kamen in ihrem eigenen Namen (vgl. Joh 5,43). Manchmal wurden sie auch durch ihre Anhänger überhöht. Oft waren es politische Führer, die viele Menschen mit sich rissen, und deren Ende jedesmal tragisch war. Auch solche Führer und falsche Messiasse sollten von Katholiken eigentlich leicht erkannt werden, was allerdings in der Vergangenheit nicht immer der Fall war.

Es müssen nicht nur konkrete Personen sein, welche einen falschen Messianismus verbreiten. Es können auch ideologische und geistige Systeme sein, welche den Anspruch erheben, Menschen erlösen zu können, die Welt zu einer Art Paradies machen zu wollen und somit einen religiösen Charakter annehmen. Solche Entwicklungen waren sowohl im Nationalsozialismus und Kommunismus, als auch in anderen Bewegungen mit ihren Führerkulten erkennbar.

Die Anzahl von solche falschen Propheten ist Legion!

Sehr viel schwieriger wird es für uns Katholiken, wenn innerhalb der Kirche falsche Lehrer aufstehen, deren Verkündigung nicht mehr mit der überlieferten Lehre der Kirche übereinstimmt oder die in der seelsorgerlichen Praxis Wege eingeschlagen haben, die nicht von der Wahrheit abgedeckt sind. Hier ist  ein “falscher Geist” am Werk, denn es wird nicht mehr im Namen Christi, sondern nach eigenen Vorstellungen verkündigt. Auf einem solchen Weg wandeln sich jene Personen, welche Menschen irreführen, auch in falsche Propheten. Deshalb mahnt die Heilige Schrift immer wieder, an der überlieferten Lehre festzuhalten (vgl. 2 Thess 2,15; 2 Joh 1,9-10) und sich nicht täuschen zu lassen (vgl. Hebr 13,9).

Bleibt noch darauf hinzuweisen, daß schwere Bedrängnisse wie Kriege, Hungersnöte, Erdbeben und schwere Verfolgungen vorausgesagt sind (vgl. Mt 24,7-9), sowie gewaltige Naturkatastrophen, die die Wiederkunft des Herrn einleiten (vgl. Mt 24,29-30; Jes 13,10; 34,4).

Wir wissen, daß viele dieser Voraussagen sich schon ereignet haben. Doch liegt es nahe, daß diese Ereignisse sich in dem Maß intensivieren, wie die Rückkehr des Herrn näherkommt. Da gilt es wachsam zu sein, solche Ereignisse auch im Licht des Wortes des Herrn wahrzunehmen.

Damit schließe ich diesen Themenbereich vorerst ab. Er wird uns noch weiter zu beschäftigen haben, denn der weltweite Schatten der Covid19-Epidemie und der Umgang mit ihr wirft sehr ernste Fragen auf. Auch ist zu fragen, in welchem Verhältnis dieses – aus meiner Sicht apokalyptische – Ereignis zur Wiederkunft unseres Herrn am Ende der Zeiten steht.

Für morgen lade ich zu einem weiteren Vortrag auf youtube ein, der dazu überleitet, den Blick nun wieder mehr auf das Kind von Bethlehem zu lenken, welches uns einlädt, zu ihm zu kommen. Inmitten aller Wirrnisse ist es Seine Liebe, die unsere Hoffnung nicht erlöschen läßt!