VOM VATER BIN ICH AUSGEGANGEN

336. Kleine Vaterbetrachtung

“Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater. (Joh 16,28)

Das ist die Wirklichkeit unseres Herrn Jesus, die alles umfaßt: Er kommt vom Vater, erfüllt seine Aufgabe und kehrt wieder zum Vater zurück. Alles ist auf den Vater ausgerichtet, alles, was Jesus gesagt und getan hat. Alles ist ein lebendiges Zeugnis der Liebe unseres Vaters zu Jesus und zu uns, und gleichzeitig der Liebe des Sohnes zum himmlischen Vater und zu uns.

Und in dieser Liebe sind wir zu Hause.

Sind wir nicht in der Heiligen Taufe wiedergeboren aus Wasser und Geist? (vgl. Joh 3,5)

Sind wir nicht zu neuen Menschen geworden? (vgl. Eph 4,24)

Sind nicht auch wir – wie Jesus – gesandt, die Werke des Vaters zu vollbringen? (vgl. Joh 14,12)

Sind wir nicht auch gerufen, alles mit Blick auf den Vater zu tun und ihn zu verherrlichen?

Sind wir nicht wahrhaftig zu Brüdern und Schwestern unseres Erlösers geworden, zu seinen Boten und Freunden?

So können wir als in unserem Herrn wiedergeborene Menschen auch in gewisser Weise sagen: Jetzt gehen wir vom Vater aus in diese Welt, um unsere Aufgabe zu erfüllen; und wir werden die Welt wieder verlassen und zum Vater gehen.

So inkarniert sich die Sendung des Gottessohnes in unser Leben und bringt durch unseren Gehorsam Früchte für das Reich Gottes hervor. Diese können wir mitnehmen in die Ewigkeit. Wenn wir mit dem Apostel Paulus sagen können: “Ich habe den guten Kampf gekämpft und den Lauf vollendet” (2 Tim 4,7), dann werden wir mit großer Zuversicht zu unserem Vater in die Ewigkeit heimkehren und für immer bei ihm sein.