ICH FREUE MICH DES HERRN

478. Kleine Vaterbetrachtung

“Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich, der Herr freue sich seiner Werke.

Mein Reden möge ihm gefallen. Ich freue mich des Herrn.” (Ps 104,31.34)

Wie wohltuend ist es, wenn wir lernen, unser Herz auf Gott auszurichten, anstatt auf uns selbst zu schauen, und wenn wir nicht so viel mit uns selbst beschäftigt sind, sondern danach trachten, das zu tun, was dem Herrn wohlgefällig ist. Sobald wir nämlich danach fragen, wie unser himmlischer Vater sich heute an uns erfreuen könnte, heben wir den Blick und können leicht den »goldenen Faden« finden, der uns durch den Tag führt.

Der Heilige Geist wird eilen, uns zu ermutigen und zu zeigen, wie wir den Herrn erfreuen können. Indem er die Gabe der Frömmigkeit in uns eingießt, macht er unser Herz geneigt, alles aus Liebe zum Vater zu tun.

Welcher Friede und welch ein Licht können in unsere Seele einziehen, wenn wir so auf die Werbungen und Führungen des Heiligen Geistes eingehen und uns immer bewußter werden, daß unser Dasein und unser Mühen, dem Herrn zu folgen, für Gott eine Freude ist, und er sich somit auch durch unser Leben an seinem Werk erfreuen kann.

Der Heilige Geist wird sorgsam darauf achten, daß wir nicht nur vermeiden, durch unser Reden dem Vater zu mißfallen, sondern daß aus unserem Herzen gerne das Lob Gottes aufsteigt und unser Mund es verkündet. Er wird darauf achten, daß unsere Sprache von der Wahrheit durchdrungen ist und die Liebe, die in unserem Herz wohnt, auch zu den Menschen gelangt, damit sie die Güte unseres Vaters kennenlernen.

Die Entfaltung der Gabe der Frömmigkeit bewirkt in unserem Leben mit jedem Akt, daß die göttliche Liebe in uns größer und unsere menschliche Liebe durchformt wird. Als Folge dürfen wir die Herrlichkeit Gottes noch mehr erkennen, unsere Liebe zu Gott wird größer, und dankbar können wir sagen:  “Ich freue mich des Herrn!”