DIE ERNEUERUNG DES DENKENS

488. Kleine Vaterbetrachtung

“Es muß eine ganze Umwandlung geschehen, eine völlige Erneuerung des menschlichen Denkens durch meinen Heiligen Geist.”  (Inneres Wort)

Wenn wir uns der Liebe unseres himmlischen Vaters sicher geworden sind und bei allen persönlichen Beschränkungen, Schwächen und Niederlagen im “Ozean seiner Liebe” (Vaterbuch) frei geworden sind und so unseren Weg fortsetzen können, ist es die Liebe unseres Vaters, die uns verwandeln möchte. Wir sollen ja nicht Kinder bleiben, sondern heranreifen zum Erwachsenenalter und zu Mitarbeitern im Reiche Gottes.

Durch das Wirken des Heiligen Geistes wächst in uns die Schönheit und auch eine Festigkeit des inneren geistlichen Lebens. Die Augen werden uns immer mehr aufgetan und wir erhalten ein anderes Denken. Dieses Denken ist nicht primär auf das »Praktisch-Nützliche« oder »Rein-Vernünftige« ausgerichtet und auf den Vorteil der eigenen Person bedacht, sondern ein im Heiligen Geist erneuertes Denken.

Der Heilige Geist beginnt uns immer mehr zu erleuchten und lehrt uns, alles aus der Perspektive Gottes zu sehen, sozusagen alles »in Gott zu schauen«. Er ist ja in unsere Seele eingetreten und ruft “Abba, lieber Vater” (Röm 8,15). Damit hat er uns schon ein großes Licht geschenkt. Den allmächtigen Gott mit diesem zärtlichen Namen ansprechen zu können, erzeugt eine intime Nähe zu unserem Vater. So hat uns der Heilige Geist schon zur wahren Gotteserkenntnis geführt, die Gott nicht nur durch ein theologisches Wissen erfaßt, sondern uns auch eine neue Qualität der Liebe zu Gott eröffnet. Das ist wesentlich!

Auf dieser Grundlage will der Herr nun unser ganzes Denken erneuern. Erst dann, wenn wir die liebende Schöpferhand Gottes in allem wahrnehmen; erst dann, wenn unser Denken von Gott her die natürlichen Dinge durchdringen und mit unserem Vater verbinden kann und wir alle Umstände des Lebens in seinem Licht sehen – erst dann ist unser menschliches Denken erleuchtet und hat sich vollständig erneuert.