UNSEREN HIMMLISCHEN VATER LIEBEN (Teil 4)

372. Kleine Vaterbetrachtung

Gott erkennen, verehren und lieben…

Wir verstehen, daß wir von unserem himmlischen Vater durch das erste Gebot (Mt 22,37) eingeladen sind, mit unserer ganzen Existenz auf seine Liebe zu antworten und ihm nichts vorzuenthalten.

Es ist das Wesen dieser heiligen Liebe Gottes zu uns, daß sie unsere ganze Person anfragt. Auch wenn unser Vater in seiner Güte unendliche Geduld mit uns zeigt, bis wir zum ganzen Ausdruck der Liebe erwacht sind, bleibt doch immer diese Anfrage seiner Liebe an uns bestehen und ist als beständige Einladung gegenwärtig. Sie ist der wahrhaftige Ausdruck seiner göttlichen Liebe zu uns, wie sie sich am Kreuz offenbarte, an dem unser Herr sein Leben für uns hingegeben hat.

Von Seiten unseres Vaters ist es nie weniger als diese Liebe, die uns nichts vorenthält und uns für Zeit und Ewigkeit in die ungeteilte Gemeinschaft mit ihm ruft. Das will uns der himmlische Vater verstehen lassen, und er teilt es uns auf allen möglichen Wegen mit, damit wir in diese Beziehung mit ihm eintreten, die der Wirklichkeit unserer Existenz zugrundeliegt – nämlich als geliebte Kinder Gottes zu leben.

Zum Abschluß dieser kleinen Serie von Betrachtungen, wie wir den Vater tiefer erkennen, verehren und lieben können, möchte ich noch zwei weitere Elemente hervorheben, wie wir dem Vater unsere Liebe zeigen können. Das erste ist das Vertrauen. In der morgigen Betrachtung wird es noch um einen anderen Aspekt gehen.

Das Vertrauen ist die gesunde Basis für das Wachstum einer solch heiligen Liebe, wie Gott sie uns anbietet. Es öffnet unser Herz weit für ihn und ist die angemessene Antwort auf seine Liebe zu uns. Das Vertrauen wird uns nicht nur durch alle Schwierigkeiten auf unserem Weg hindurchführen, sondern es wird – gerade auch in unüberschaubaren Situationen des Lebens – stets wachsen und sich festigen. Es macht den Weg für Gott frei, damit er uns seine Liebe schenken kann. Erinnern wir uns: Gottes großes Verlangen ist es, daß wir diese Liebe aufnehmen und sie beantworten, und das Vertrauen ist der »goldene Schlüssel«, um diesem Wunsch des Herrn zu entsprechen.