UNSEREN HIMMLISCHEN VATER ERKENNEN (Teil 3)

361. Kleine Vaterbetrachtung

Gott erkennen, verehren und lieben…

Das Erkennen unseres Vaters in seinen täglichen Aufmerksamkeiten uns gegenüber, in seinem heiligen Wort und im Reichtum der Heiligen Sakramente will uns immer tiefer dahin führen, daß wir unsere ganze Existenz als das große JA Gottes über uns verstehen lernen. Dieses große JA über uns ist nicht nur ein allgemein gültiges JA, wie es für die ganze Menschheit gilt, sondern hat einen sehr persönlichen Charakter. “Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, Du bist mein” (Jes 43,1). Es ist diese besondere väterliche Liebe Gottes, die uns direkt meint, die mit uns in eine unverwechselbare Liebesbeziehung eintreten möchte, die in ihrer vollen Gestalt nur mit Gott möglich ist.

Wenn wir mit einem Menschen in der besonderen Weise der ehelichen Liebe verbunden sind, ist es dann nicht so, daß wir uns danach sehnen, auch Zeit alleine mit ihm zu verbringen, um jene selbstverständliche Vertrautheit zu pflegen, die dieser Liebe zu eigen ist? Wir betrachten ja diese menschliche Liebe als ein Abbild der himmlischen Liebe, die auch nach dieser Zweisamkeit verlangt.

Nun ist das mit unserem Vater nicht anders. Von ihm kommt ja alle Liebe und er selbst ist die Liebe – nicht anders. Auch er verlangt danach, mit einer Seele allein zu sein und bittet darum, daß sie sich dafür Zeit nimmt. Es ist das Verlangen unseres Gottes, sein Geschöpf, welches er zu seinem Kind erhoben hat, ganz persönlich und unmittelbar anzusprechen und diese vertraute Liebe zu pflegen.

Warum? Die Antwort ist einfach: Weil er uns als unser göttlicher Vater liebt. Er will es uns in dieser Unverwechselbarkeit der persönlichen Liebe zeigen, damit unsere Liebe nicht erkaltet, sondern zu einem brennenden Feuer wird, welches nie erlischt.

So ist unser Vater!