SCHULE DER DEMUT UND LIEBE

263. Kleine Vaterbetrachtung

“Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.

Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, wacht der Wächter umsonst. (Ps 127,1)

Unser Vater erinnert uns an das Fundament unseres Lebens. Wir Deutsche kennen das Sprichwort: »An Gottes Segen ist alles gelegen«. Darin spiegelt sich wider, was der Psalmvers uns sagen möchte.

Eigentlich ist das eine Selbstverständlichkeit! Und doch muß es uns immer wieder vor Augen gestellt werden, weil wir es so leicht vergessen. Wir bauen gerne auf unsere eigenen Kräfte und denken nicht genügend daran, daß Gott uns sowohl all die Fähigkeiten schenkt, die wir für unser Leben brauchen, als auch den Erfolg in unserem Tun.

In unserer modernen Welt, in der nahezu alles »machbar« scheint, ist der Mensch in der Gefahr, immer vermessener zu werden. Er will sogar eine Welt ohne Gott aufbauen und beherrschen. Und doch kann er keine einzige Stunde leben, ohne daß der himmlische Vater ihn am Leben erhält. Welche Verblendung und Verkennung der Wirklichkeit!

So ist dieser Psalmvers eine nachdrückliche Erinnerung an unseren Vater, indem er uns diese einfache und grundlegende Wahrheit wieder ins Bewußtsein bringen will; und gleichzeitig vermittelt er uns Zuversicht, denn für gläubige Menschen ist es eine Freude, bei Gott aufgehoben zu sein und nicht allein mit unserer beschränkten Kraft in dieser Welt dazustehen.

Was für das »äußere Haus« gilt, gilt noch mehr für das »innere Haus«. Der Herr will sein Zelt in uns aufbauen und bei uns Wohnung nehmen. Er ist es auch, der über uns wacht, damit wir uns nicht in dieser Welt verlieren oder gar in die Fänge des Teufels geraten.

Wir könnten weder das äußere noch das innere Haus errichten, wenn der Vater uns nicht dabei begleiten würde. So vermögen wir erst recht nicht, eine bessere Welt aus unseren eigenen Kräften zu schaffen.

Mit Gott jedoch ist alles möglich! Mit ihm und auf ihn gebaut, werden alle äußeren und inneren Häuser Bestand haben.

Auch die Welt kann sich verändern, wenn sie nur auf unseren Vater hört und sich in seinen Dienst stellt.