UNSEREN HIMMLISCHEN VATER LIEBEN (Teil 2)

370. Kleine Vaterbetrachtung

Gott erkennen, verehren und lieben…

Aus ganzem Herzen möchte unser Vater geliebt werden, und wir bitten den Heiligen Geist, dies in uns zu bewirken, damit sich unser Herz von allem löst, was noch im Wege steht, um auf die große Liebe entsprechend zu antworten.

Von Seiten des Vaters gibt es keine Hindernisse. Er bietet uns seine Liebe ungeteilt an. Sie ist es ja, die uns erschaffen und erlöst hat. Sie ist es, die Tag und Nacht Ausschau hält nach uns. Sie ist es, die uns entzünden und zu ihm führen möchte.

Manchmal mag unser Herz kalt sein – vielleicht viel zu oft – und wir denken, daß wir Gott gar nicht richtig lieben. Doch dürfen wir uns davon nicht verwirren lassen. Solange wir uns auf dem Weg der Gebote bewegen, lieben wir Gott, wie es uns Jesus wissen läßt: “Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt” (Joh 14,21). Eine fühlbare Kälte unseres Herzens Gott gegenüber muß nicht immer darauf hindeuten, daß wir selbst sie verursacht haben und ihn durch unser Leben zurückweisen.

Unser Wille, der sich nach Gott ausstreckt, ist also angefragt. Der Wille ist die Kraft unserer Liebe, die wir dem Vater immer darbringen können. So schaut es unser Vater an, auch wenn uns der innere Schwung fehlen sollte, diese Liebe ihm gegenüber entsprechend warm auszudrücken.

Freilich gilt es aufrichtig nachzuforschen, ob unser Herz zu viel mit anderen Dingen beschäftigt oder durch Nachlässigkeiten in unserer geistlichen und religiösen Praxis zerstreut ist. Sollte es so sein, dann gilt es damit aufzuhören, sich dem Herrn zuzuwenden und unsere Zeit nicht zu vergeuden.

Können wir aufrichtig sagen, daß es nicht so war, dann halten wir unserem Vater einfach unser kühles Herz hin und sagen ihm, daß wir ihn lieben und daß er doch unser Herz erwärmen und ganz zu ihm erwecken möge.