UM DAS HEIL DER MENSCHEN BESORGT SEIN

374. Kleine Vaterbetrachtung

Nach der nun abgeschlossenen Serie von Betrachtungen ist es mir noch ein Anliegen, aus dem Mund des himmlischen Vaters selbst zu hören, warum er diese drei Weisen – ihn zu erkennen, zu verehren und zu lieben – so sehr wünscht. Es heißt im Vaterbüchlein:

“Ich verlange vom Menschen, was er mir geben kann: sein Vertrauen, seine Liebe und seine Anerkennung. Ich wünsche mir nicht etwa deshalb kennengelernt, geehrt und geliebt zu werden, weil ich meine Geschöpfe oder ihre Anbetung nötig hätte; nein, es ist allein der Wunsch, sie zu erlösen und sie an meiner Herrlichkeit teilhaben zu lassen, der mich dazu bringt, mich auf sie herabzuneigen. Und auch deshalb, weil meine Güte und meine Liebe erkennen, daß diese Wesen, die ich aus dem Nichts geschaffen und die ich als meine eigenen Kinder angenommen habe, nun in großer Zahl den Teufeln verfallen, in ewiges Unglück stürzen und sich auf diese Weise immer mehr vom Ziel ihrer Schöpfung entfernen und ihre Zeit und Ewigkeit verlieren.”

Es ist also einerseits der große Wunsch unseres Vaters, uns zu erlösen und seine Herrlichkeit mit uns zu teilen, sodann seine Sorge, daß wir Menschen verloren gehen könnten. Diese Sorge um das Ewige Heil oder die Ewige Verdammnis ist in der gegenwärtigen Verkündigung der Kirche kaum noch anzutreffen. Das deutet auf eine große Blindheit und den Verlust einer ernsten Dimension unseres Glaubens hin und wir werden auf diesem Weg auch blind in Bezug auf den himmlischen Vater. Ein fremdes und unwirkliches Element zieht in unser Glaubensleben ein. Gottes Barmherzigkeit und sein Wille, den Menschen zu erretten, werden nicht adäquat verstanden und werden uns dann auch nicht genügend bewegen, wenn die Dimension der Sorge um das Heil der Menschen, die in der Sünde leben und nicht umkehren, verblasst oder gar verlorengeht.

Wenn wir unseren Vater aufrichtig erkennen, verehren und lieben wollen, dürfen wir die ernste Sorge um seine Kinder nicht übersehen. Wir sind sicher gerufen, an ihr teilzuhaben und uns durch unser Gebet und Zeugnis um die gefährdeten Menschen zu bemühen.