TEILHABE AN DER LIEBESSEHNSUCHT GOTTES

401. Kleine Vaterbetrachtung

“Meine Liebe für meine Geschöpfe ist so groß, daß ich keine andere Freude kenne als die, unter den Menschen zu sein.”

Das sind Worte unseres himmlischen Vaters an Madre Eugenia. Es sind Worte eines liebenden Gottes, der sich danach sehnt, mit den Menschen in der Gemeinschaft zu leben, für die er sie geschaffen hat.

Das gilt für alle und für jeden einzelnen Menschen. An einer anderen Stelle in der kleinen Schrift betont der Vater, niemand sei von seiner Liebe ausgeschlossen; alle sollen sich ihm zukehren und seine Liebe annehmen. In seinem Sohn hat er sie in einer Weise offenbart, wie es eigentlich nicht zu übersehen ist – und doch geschieht das oft genug! Leider schließen sich Menschen selbst von dieser großen Liebe aus. Im schlimmsten Fall bedeutet dies die ewige Trennung von Gott.

Umso wichtiger ist es, daß wir das Verlangen Gottes, mit uns in Gemeinschaft zu leben, tief in unser Herz aufnehmen und unserem Vater diese Freude bereiten, ihm ein Herz anzubieten, das immer offen ist für sein Kommen und seine Gegenwart. Möge der Herr uns stets wachend vorfinden, ansprechbar für den inneren Austausch. Er hat uns so viel zu sagen! Und wenn wir in Freundschaft mit unserem Vater leben, wird er uns auch immer mehr anvertrauen.

Je inniger der Liebesaustausch wird, desto mehr werden wir diesen Wunsch unseres Vaters auch als unseren eigenen verspüren. Er wird uns zum Auftrag der Liebe, denn wir wissen sehr wohl, daß der Herr all die anderen Menschen ebenso liebt wie uns und auf der Suche nach ihnen ist.

Mission wird so zur Teilhabe an der Liebessehnsucht Gottes nach seinen Geschöpfen. Wenn wir mithelfen können, daß nur ein einziger Mensch beginnt, auf die Liebe Gottes zu antworten und bewußt in die Gemeinschaft mit ihm einzutreten, dann ist die Freude im Himmel groß (Lk 15,7)! Und der Dank unseres Vaters ist uns gewiß!