SCHICKE DIE WEISHEIT VOM THRON DEINER HERRLICHKEIT

249. Kleine Vaterbetrachtung

“Sende sie [die Weisheit] vom heiligen Himmel

und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit,

damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile

und damit ich erkenne, was dir gefällt.” (Weish 9,10)

Dieses Gebet von König Salomo sollten wir uns zu eigen machen, um Tag für Tag den heiligen Willen Gottes besser zu erkennen.

Die Weisheit erschließt uns den Willen Gottes und macht ihn uns schmackhaft. Jesus spricht ja davon, daß der Wille des Vaters seine Speise ist (Joh 4,34), und diese Speise ist immer gut – selbst dann, wenn äußerlich Leid und Verfolgungen kommen sollten, die von unserem Vater zugelassen sind. Es ist diese Weisheit, die uns bewegt, uns mit dem Willen Gottes zu vereinen, und die sogar das Leid nicht nur erträglich macht, sondern ihm einen tiefen Sinn abzugewinnen vermag. Wer in der Gnade Gottes durch die Schule des Leidens gegangen ist, will die Früchte davon nicht mehr missen. So wird auch diese bittere Speise für ihn schmackhaft. Das ist das Werk des Vaters.

Der Vater sendet uns vom Himmel her – gemeinsam mit dem Sohn – den Heiligen Geist, den Herrn der Engel, um uns in allem beizustehen und durch unser irdisches Leben zu begleiten.

Der Heilige Geist ist unser göttlicher Freund und Meister. Anders als die Engel, teilt er mit uns nicht die geschöpfliche Natur, sondern besitzt die göttliche Natur. Dem Heiligen Geist ist nichts verborgen, alles durchleuchtet er. Er beschenkt uns mit seinen Gaben und ist bei uns, um alle Mühe mit uns zu teilen.

Der Paraklet ist ein unauslotbares Geschenk des Vaters und des Sohnes. Er läßt uns nicht als Waisen zurück und beschenkt uns mit all dem, was für unseren Weg auf der Erde nötig ist, um sicher an das Ziel zu gelangen. Der Heilige Geist lehrt uns, was der Wille des himmlischen Vaters ist. Mit ihm als Führer gehen wir nicht fehl, erinnert er uns doch an all das, was Jesus gesagt und getan hat (vgl. Joh 14,26).