ICH BIN DEINE ZUKUNFT

243. Kleine Vaterbetrachtung

“Ich bin Deine Zukunft(inneres Wort)

Wie gerne möchten die Menschen manchmal in die Zukunft schauen! Nicht wenige sind in der Versuchung, dies auf irgendeine Weise zu tun und geraten dabei leicht an fragwürdige Praktiken.

Doch die Zukunft in Gott zu erkennen ist nicht schwer, denn der Vater selbst ist unsere Zukunft. Das genügt, denn damit ist alles gesagt.

Wenn wir unseren Vater Tag für Tag besser kennen und verstehen lernen, dann hat unsere Zukunft schon begonnen, und sie erschließt sich uns mehr und mehr. Die Zukunft wird – wenn wir dem Weg des Glaubens treu bleiben – die Entfaltung der ganzen Gnade sein, die Gott uns geschenkt hat.

Was ist die Zukunft anderes, als Gott in seiner Herrlichkeit erkennen zu dürfen und mit ihm vereint zu sein?

Tag für Tag leben wir schon in dieser Zukunft und gehen ihrer Vollendung entgegen. All die äußeren Geschehnisse, welche auf unserem Weg liegen, sind ja Gott bekannt und werden der Vermehrung der Liebe dienen. Sie brauchen uns nicht zu beunruhigen, sondern sie sollen in der Gnade Gottes von uns die rechte Antwort erhalten, damit unser Leben immer fruchtbarer wird.

Die äußeren Dinge können wir nicht voraussehen. Sie gehören, wie der Heilige Franz von Sales sagt, der Vorsehung Gottes. Damit sind sie sicher und wir brauchen uns nicht mit ihnen zu beschäftigen.

Das, was hingegen bleibt, ist Gott selbst. Er weiß und kennt nicht nur unsere Zukunft, sondern er selbst ist sie! So wie Jesus nicht sagt, daß er die Wahrheit kennt, sondern, daß er sie ist (Joh 14,6) – so ist es auch bei unserem Vater. Er selbst ist unsere Zukunft.

In der Kontemplation können wir das manchmal erleben. Wenn eine heilige Stille einzieht und unsere Seele in sie hineingenommen ist, ganz sich ihr hingibt, dann will sie nichts mehr wissen: weder was vorher war, was ist, noch was sein wird. Sie ist einfach nur da und mit dem Herrn verbunden. Hier würde sie am liebsten für immer bleiben. Die herrliche Zukunft hat in ihr schon mehr Raum gewonnen und ein Hauch der Ewigkeit berührt sie.

Sie weiß: Die Zukunft ist Gott selbst! So macht sie sich getröstet und gestärkt weiter auf den Weg, die ihr gestellten Aufgaben zu erfüllen. Gleichzeitig wird eine solche Erfahrung einen kleinen Liebesschmerz in ihr hinterlassen, denn sie möchte doch bald in ihrer ganzen Zukunft leben und sehnt sich danach, unseren Vater zu schauen.