DIE WEISHEIT DER HERRSCHAFT

399. Kleine Vaterbetrachtung

“Du hast den Menschen als Herrscher eingesetzt über die Werke deiner Hände, alles hast du gelegt unter seine Füße, Schafe und Rinder, sie alle und auch die wilden Tiere, die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!” (Ps 8,7-10)

In sehr vielen Bereichen dürfen wir Menschen teilhaben an der Herrlichkeit des Vaters. Bleiben wir auf den Wegen Gottes, dann wird es uns gelingen, die uns übertragene Herrschaft über die Schöpfung so auszuüben, wie es von Gott vorgesehen ist.

Unser himmlischer Vater hat alles in seiner Weisheit geordnet. Für uns gilt es, diese Weisheit in allem zu entdecken. Vor allem werden wir auf diesem Weg fähig – noch über die wissenschaftliche Forschung hinaus – in der guten Schöpfung unseres Vaters seine Liebe wahrzunehmen. Entdecken wir diese, dann wird sie uns lehren, als Söhne Gottes zu handeln und nicht durch Habgier und Unvernunft das zu zerstören, was Gott uns so liebevoll zur Verfügung gestellt hat. Mehr noch: Im Römerbrief heißt es:

“Die Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes. (…) Denn auch die Schöpfung, soll von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.” (Röm 8,19.21-22)

Wenn wir als Söhne und Töchter Gottes leben und so unseren Teil beitragen, daß sich das Reich Gottes auf der Erde ausbreitet, dann wird auch die Schöpfung ihrer tiefsten Bestimmung zugeführt.