DIE PLÄNE DES HEILS

143. Kleine Vaterbetrachtung

“Du mußt meinen Plan nicht in allem kennen, sondern mußt Dich mir einfach anvertrauen wie Deine geliebte Mutter, meine Tochter(inneres Wort).

Die Pläne unseres himmlischen Vaters sind immer Pläne des Heils und nie Pläne des Unheils. Wir sind eingeladen, Gott selbst zu vertrauen und unser Vertrauen nicht in die Kenntnis dessen zu setzen, was wir wissen oder was wir zu erkennen glauben.

Es soll uns auf unserem Weg der Nachfolge des Herrn nicht eine ungesunde Neugierde leiten, sondern das Vertrauen in Gottes Weisheit, der uns all das sagt und mitteilt, was wir wissen sollen. Dieses Licht des Vertrauens wird uns dann leiten und jede auch noch so ungewisse Situation von innen her durchdringen.

Es ist nicht so, daß wir unseren geliebten Vater nicht fragen dürften, welche Pläne des Heils er vorgesehen hat. Gott selbst zieht uns ins Vertrauen und bezeichnet uns als seine Kinder und Freunde. Doch sollen unsere Fragen über seine Pläne des Heils im Geist der Jungfrau Maria gestellt werden.

“Wie soll das geschehen, da ich doch keinen Mann erkenne?” (Lk 1,34), fragt die heilige Jungfrau den Boten Gottes, als er ihr den Plan des Vaters enthüllt, sie sei auserwählt, den Sohn Gottes zu gebären.

In ihrer Frage ist weder Neugierde noch gar Mißtrauen wahrzunehmen. Vielmehr ist sie so zu verstehen: Wie wirst Du es tun?

Und Maria bekommt eine Antwort. Alles, was die Jungfrau wissen soll, wird ihr gesagt, und unsere geliebte Mutter übergibt sich im Vertrauen in die Hände des himmlischen Vaters: “Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie Du es gesagt hast” (Lk 1,37).

Die Einladung ergeht an uns, dieser ihrer Weise des Vertrauens in Gott nachzueifern.

Diese Weise ist sehr würdig und verherrlicht unseren Vater, der unser Vertrauen verdient und es sich wünscht.

In eine Seele, die sich auf die Weise Mariens Gott öffnet, kann der Herr all das einsenken, was er für den Menschen bereitet hat. Sie entspricht zudem auch der rechten Haltung des Geschöpfes gegenüber dem Schöpfer, des Kindes gegenüber dem Vater.

Und sie befreit uns zur Liebe.

Wenn wir unserem himmlischen Vater fest vertrauen, dann lösen wir uns aus allen Formen der Selbstbesitzes und überlassen uns seiner gütigen Vorsehung. Tag für Tag wird unsere Dankbarkeit wachsen und mit ihr die vertraute Freundschaft mit Gott.

Für uns reicht es dann zu wissen: Die Pläne des Vaters sind immer Pläne des Heils.

Alles andere wird hinzugegeben.