DIE EWIGE DANKBARKEIT

236. Kleine Vaterbetrachtung

Wenn uns die Liebe unseres Vaters bewußt wird und wir seine Werke bestaunen, dann beginnt sich in uns das große »ewige Danke« zu formen mit dem Übergang zum immerwährenden Lobpreis seiner Majestät.

Wir werden erleben, daß wir mit unserer Dankbarkeit nicht zu Ende kommen, denn mit jedem aus dem Herzen kommenden »Danke« öffnet sich eine weitere Türe. Gehen wir durch diese hindurch, dann entdecken wir einen großen hellen Raum, in dem wir noch genauer wahrnehmen, wie liebenswürdig unser Vater ist und mit welch zärtlicher Liebe er alles für uns bedacht hat.

Eine weitere Türe befindet sich am Ende dieses Raumes. Wir gehen voll Zuversicht und Dankbarkeit hindurch. In dem neuen Raum strahlt das Licht noch heller als im vorigen. Hier erkennen wir – manchmal mit einem kleinen Schaudern verbunden -, vor wie vielen Gefahren der Herr uns behütet hat und aus welchem Schmutz er uns schon erretten mußte. Umso mehr schaut unser Herz nun voll Dank zu unserem Vater empor und meint, gar nicht noch dankbarer sein zu können.

Doch am Ende ist wiederum ein Eingang zu sehen, Diesmal öffnet er sich in ein riesiges Gewölbe voller hellstrahlender Lichter. Das Herz versteht: Es ist die Gnade, die unser Vater allen Menschen anbietet. Mit noch größerer Dankbarkeit durchschreitet die Seele den Raum, staunend wie der himmlische Vater sich um alles kümmert und keinen einzigen Menschen vergißt. Der Dank wird nun immer umfassender.

Die Seele entdeckt noch einen wunderschönen Eingang zu einem seitlichen Raum und sieht Menschen, die innigst und flehentlich zu Gott beten. Sie versteht: Es sind jene, die der Anregung des Geistes folgen und für andere Menschen beten, damit sie gerettet werden.

Etwas verlegen – denn sie weiß, daß ihre Umkehr auch erbeten wurde – aber mit noch größerer Dankbarkeit, nun auch für diese betenden Menschen, geht die Seele weiter, bis sie noch ein herrliches Seitentor entdeckt. Voll Freude geht sie hindurch und erblickt eine wunderschöne Frau, die unverwandt auf Gott schaut und für die Menschen bittet. Sie ist umgeben von Engeln und Heiligen, die mit ihr beten. Die Seele versteht: Es ist die geliebte Mutter des Herrn!

Was soll das Herz nun noch alles tun? Es fließt über vor Dankbarkeit!

Dann am Ende des Weges steht sie vor dem prächtigsten all dieser Tore, mit zwei herrlichen Engeln davor. Das Herz begreift: Das ist der Eingang in die Ewigkeit!

Jetzt geht die Seele nicht mehr weiter. Ihre Stunde ist noch nicht gekommen. Doch schaut sie voll Sehnsucht, Dankbarkeit und Vorfreude auf das Tor. Sie weiß: Sie hat die ganze Ewigkeit Zeit, dem Vater zu danken, und nie wird sie an ein Ende kommen!