503. Kleine Vaterbetrachtung
“Wer den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden” (Röm 10,13), so bezeugt es uns die Heilige Schrift.
Vielleicht werden wir es nicht immer gleich verstehen, daß es so leicht sein soll, gerettet zu werden. Wir kennen ja auch die Aussage: “Weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt (…). Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der zum Leben führt. Und es sind wenige, die ihn finden.” (Mt 7,14)
Doch ist dies kein Widerspruch, denn auch das Vaterbüchlein bezeugt uns:
“Alle, die mich mit Namen Vater nennen, und sei es nur ein einziges Mal, werden nicht untergehen; nein, ihnen wird das ewige Leben in Gemeinschaft mit den Auserwählten sicher sein.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Wenn Gott in Wahrheit angerufen wird – und das ist hier gemeint – dann erkennt der Mensch die ihn rettende Wirklichkeit Gottes an. Nennt er Gott seinen Vater, dann bekennt er sich auch zu ihm. Ein ähnliches Wort finden wir beim Heiligen Paulus: “Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.” (1 Kor 12,3b)
Das wahre Bekenntnis der Liebe, welches der Mensch ablegt, öffnet sein Herz, die Gnade der Erlösung zu empfangen.