WEIHNACHTSBETRACHTUNGEN (4/8): „Du bist nicht ins Paradies gekommen“

Download MP3

Download PDF

Liebstes Kind,

eigentlich können wir nur noch jauchzen vor Freude,

besonders dann, wenn wir auf Deine unvergleichliche Mutter

und den Heiligen Joseph schauen.

Welch eine Wärme, die die Heilige Familie umgibt!

In ihrer vom Geist Gottes durchdrungenen Menschlichkeit,

heiligt sie die Urgemeinschaft der Familie.

 

Wie erging es wohl Maria und Joseph

  • Dich nun bei sich wissend –

im Begreifen, wer ihnen da anvertraut wurde?

 

Welche Gnade, welche Erwählung!

Welch ein Vertrauen des himmlischen Vaters!

Welch unentwegtes Entzücken!

Und auch Du selbst:

in welch gute Hände hat Dich der Vater gegeben!

Später wirst Du Deine Mutter

zu unser aller Mutter machen. (Joh 19,25-27)

 

Aber, liebes Kind…

Bei aller heiligen Freude über Dein Kommen,

dem Jubel der Engel,

dem Staunen der Hirten,

der Ehrfurcht der Weisen

und dem Glück Deiner irdischen Eltern:

Du bist nicht in ein Paradies gekommen!

 

Herodes stellt Dir nach und will Dich töten (Mt 2,1-3).

Er fürchtet Dich, er bangt um seine Macht.

Fliehen müssen Deine Eltern mit Dir nach Ägypten (Mt 2,13f).

Der böse Geist des Herodes gibt keine Ruhe.

 

Es ist der “Mörder von Anfang an” (Joh 8,44),

der in seinem Wahn alles zerstören will,

was von der Liebe des Vaters zeugt…

besonders Dich!

 

Weißt Du, liebes Kind,

heute, wenn ich zu Dir spreche,

ist dieser böse Geist immer noch unterwegs.

Er will Dein Zeugnis auslöschen,

alle Spuren, die Dein Kommen hinterlassen haben,

will er vernichten.

 

Als Du da warst,

“ließ Herodes in Betlehem und der ganzen Umgebung

alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten”.

Ein Geschrei war zu hören.

Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen,

denn sie waren nicht mehr” (Mt 2,16-18).

 

Heute, liebster Jesus, werden so viele vom bösen Geist getäuscht.

Viele Mütter und Väter freuen sich nicht über das kommende Kind.

Sie verstehen nicht,

daß mit jedem Kind auch Du zu ihnen kommst (Mt 18,5).

Sie lassen Herodes und seine Soldaten gewähren…

 

Welches Leid!

Die Engel trauern – wer kann es ertragen?

 

Du weißt, liebes Kind,

in was für eine Welt Du gekommen bist.

Herodes macht es deutlich.

 

Doch bist Du trotzdem gekommen!

Weil Du uns den Vater bekanntmachen

und uns erlösen wolltest (Joh 17,26).

 

Das ist unser Trost zu jeder Stunde!

 

Wie können wir Dir nur jemals genug danken!