WEIHNACHTSBETRACHTUNGEN (5/8): „Ein Licht, das die Heiden erleuchtet“

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Als gesetzestreue Juden

brachten Dich Deine Eltern nach acht Tagen zur Beschneidung

und es wurde Dir der Name Jesus gegeben, der Retter (Lk 2,21).

 

Im Tempel begegnete Dir Simeon,

einer der Treuen aus Deinem Volk (Lk 2,22-25).

Der Heilige Geist hatte ihm offenbart,

daß er Dich noch vor seinem Tod schauen werde.

Und so geschah es!

 

Erfüllt vom Heiligen Geist,

nahm er Dich in seine Arme

und sprach über Dich

die unvergeßlichen Worte:

 

“Nun läßt Du Herr Deinen Knecht,

wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden.

Denn meine Augen haben das Heil gesehen,

das Du vor allen Völkern bereitet hast.

Ein Licht, das die Heiden erleuchtet

und Herrlichkeit für Dein Volk Israel.

 

In Simeon können wir sehen,

was Du Deinem Volk schenken willst.

Er ist nach seiner langen Wanderschaft am Ziel angekommen,

weil er Dich erkennt.

 

Jetzt kann die trennende Mauer

zwischen dem auserwählten Volk und den anderen Völkern

hinweggenommen werden (Eph 2,14).

Erst durch Dich und in Dir wird es möglich.

Jetzt können wir gemeinsam gehen:

die von Dir erleuchteten Völker

und das in Dir verherrlichte Israel.

 

Doch, liebes Kind – Du weißt es:

Noch ist es nicht so weit!

 

Du selbst wirst gar zum Zeichen des Widerspruchs,

die Gedanken vieler werden offenbar;

es werden viele zu Fall kommen

und viele aufgerichtet werden (Lk 2,35).

 

So ist es, Du schönes Kind!

Menschen können auch an der Gnade vorbeigehen,

sich an Dir stoßen,

sich gar gegen Dich wenden.

 

Ein Schwert wird die Seele Deiner Mutter durchdringen (Lk 2,35).

Das ist unvermeidbar, solange die Menschheit

Dein Gnadenangebot nicht annimmt.

 

Doch steht die Türe der Barmherzigkeit weit offen,

und Du wirst sie auch offenhalten

bis zu der Stunde, welche nur der Vater kennt.

 

Weißt Du, Jesus,

ich denke, wir sind recht lau in der Verkündigung geworden.

Vielleicht denken manche,

daß es gar nicht so wichtig ist, Dir nachzufolgen.

Welch folgenschwerer Irrtum.

 

So lassen die Menschen die Schätze der Erlösung liegen

und wenden sich löchrigen Zisternen zu (Jer 2,13).

 

So soll es nicht sein!

Das sei ferne!

 

Du hast uns eingeladen,

an der Ausbreitung der frohen Kunde mitzuwirken.

Entfache in uns doch die Liebe zu Dir neu,

damit sie zu einer brennenden Flamme wird,

welche mithilft, das Eis um die Herzen der Menschen aufzutauen.