VATERNOVENE – Tag 7: “Die Vorwegnahme der himmlischen Freude”

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Lieber Vater, es ist wahr, daß wir erst in der Ewigkeit,

wenn wir Dich von Angesicht zu Angesicht schauen,

die Fülle der Freude erfahren,

zu der wir unterwegs sind.

Ganz gewiß!

Doch es ist nicht so, daß Du willst,

daß wir bis dorthin nur Trübsal erfahren sollen,

wenngleich uns das manchmal auch hilft, keine falschen Freuden zu genießen.

Wäre es so, dann hättest Du nicht durch unseren Freund Paulus sagen lassen,

daß wir uns allezeit freuen sollen (Phil 4,4).

Wie, Vater, können wir uns also immerzu freuen?

Sicher ist nicht primär die irdische Freude gemeint,

auch nicht eine künstlich erzeugte Freude, sondern eine echte!

Du gibt uns in dem Vaterbüchlein eine schöne Weisung:

“Wenn ihr mich liebt und vertrauensvoll Vater nennt,

dann fangen für euch schon hier auf Erden die Liebe und das Vertrauen an,

die eure ewige Glückseligkeit bestimmen, welche ihr im Himmel mit den Auserwählten besingen werdet. Ist dies nicht eine Vorwegnahme der himmlischen Freude, die auf ewig Bestand haben wird?

Ja, so ist es!

Tief wurde schon im Paradies

das Vertrauensverhältnis zu Dir durch die Sünde gestört,

und es geschieht durch die ganze Geschichte hindurch…

Der Teufel arbeitet erfolgreich daran,

um die Menschen ins Unglück zu stürzen.

Haben wir aber kein Vertrauen zu Dir,

wem sollen wir dann vertrauen?

Fehlbaren Menschen

oder gar den Einflüsterungen des Satans

oder unserer gefallenen Natur?

Nein, wir rufen Dich als Vater an,

als den besten, den man sich nur vorstellen kann,

als den zärtlichsten aller Väter,

der persönlich dort ist, wo wir gerade sind,

der immer bei uns ist, auch wenn wir ihn vergessen oder gar verleugnen.

“Ein Vater, der in jeder Familie weilen möchte wie in seiner eigenen Wohnung,

damit alle in Sorglosigkeit sagen können:

Wir haben einen Vater, der unendlich gut,

unermeßlich reich und ohnegleichen barmherzig ist.

Und wenn wir das tun, lieber Vater,

dann wachsen – wie Du gesagt hast – Liebe und Vertrauen

und Du heilst diese böse Wunde des Mißtrauens und der Angst

in der Tiefe unseres Seins.

Du sprichst sogar von einer Vorwegnahme der himmlischen Freude,

die wir mit den Auserwählten besingen werden.

Lieber Vater, das ist ein großes Wort und macht mein Herz ganz wach!

Hier auf der Erde liebe ich schon die heilige Musik so sehr,

daß es kaum noch zu verkraften ist.

Und der Heilige Franziskus sagte

wenn er noch einmal einen himmlischen Ton hören würde,

dann würde er aus Liebe sterben!

Wir werden also dort das besingen,

was jetzt schon in uns an Vertrauen und Liebe zu Dir wachsen kann.

Ja, das ist schon eine Vorwegnahme der himmlischen Freude,

Dich z.B. in einer heiligen Liturgie zu preisen,

wenn wir auch jetzt noch nicht vollständig in dieser Freude bleiben können.

Aber doch immer mehr,

wenn wir in diesem besungenen Vertrauen und in der Liebe zu Dir bleiben,

Tag für Tag, Stunde für Stunde,

im innersten Gespräch und in den Taten der Liebe.

Ja, Vater, es bedarf der Heilung des bis in die Tiefe gestörten Vertrauensverhältnisses zu Dir!

Wie wunderbar wäre es,

wenn wir Dir hier schon auf der Erde ohne Einschränkungen vertrauen könnten.

Läutere bitte alles heraus, was noch zwischen Dir und uns steht,

und laß Dein heiliges Wort in uns eindringen, Wurzeln schlagen

und alles vertreiben, was unsere Seele an Falschem aufgenommen hat.

Lassen wir als Hilfe die heilige Musik in uns eindringen,

uns von ihr berühren,

und hören wir dabei auf Dein heiliges Wort:

“Wie ein Hirt weidet Gott seine Herde,

auf seinem Arm sammelt er die Lämmer,

an seiner Brust trägt er sie,

die Mutterschafe führt er behutsam. (Jes 40,11)

“Die aufschrien, hat der Herr erhört,

er hat sie all ihren Nöten entrissen.

Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen

und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe.” (Ps 34,18-19)

“Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt,

darum habe ich dir die Treue bewahrt.” (Jer 31,3)

“Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte,

weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten,

weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur

können uns scheiden von der Liebe Gottes,

die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.” (Röm 8,38-39)