UNAUSSPRECHLICHE GNADENSTRÖME

135. Kleine Vaterbetrachtung

 “In der Anbetung öffnet ihr euch unaussprechlichen Gnadenströmen, die euch vom Herzen der Gottheit zufließen.(inneres Wort)

Wenn wir uns fragen, wie wir mit diesem unaussprechlichen Geheimnis der Liebe Gottes tiefer in Berührung kommen können, dann weist uns dieses Wort einen Weg.

Im stillen Verweilen vor dem Tabernakel oder dem ausgesetzten Allerheiligsten kann sich die Liebe des Herrn tief in uns einsenken. Wir brauchen nur einfach da zu sein und uns von der sanften Gegenwart des Herrn erfüllen zu lassen. Sie ist wie die Sonne, die scheint und uns wärmt. Es ist wie eine zärtliche Umarmung unseres Vaters und seines in der Hostie gegenwärtigen Sohnes. Wenn wir vor dem Allerheiligsten verweilen, werden wir merken, daß der Herr schon auf uns gewartet hat, wie er das immer tut!

Die Gnadenströme der stillen eucharistischen Anbetung sind unermeßlich, und unser Vater läßt uns auf diesem Weg schon an der Ewigkeit teilnehmen. Diese Ströme fließen uns ja vom Opfer Christi her zu, und in der Anbetung sind wir eingeladen, die geistige Kommunion zu praktizieren. Die Kirche als unsere Mutter reicht uns den eucharistischen Heiland, so wie die Gottesmutter Maria den Herrn in die Welt getragen hat.

Die Gnade liebt die Verborgenheit, die Stille, die Einfachheit; und in der Stille des Herzens wird die Begegnung mit dem Herrn fruchtbar. Wenn wir die göttlichen Einladungen annehmen, dann werden wir durch die Anbetung dem Herrn immer ähnlicher werden.

Der Vater möchte in uns sein göttliches Leben entfalten und wir beten ihn an in der Gemeinschaft mit all jenen, die am »Thron des Lammes« sind – die Engel und Heiligen, sowie die streitende und leidende Kirche.

Es ist ganz einfach: Der Herr ist im Tabernakel und wartet darauf, uns beschenken zu können.