SIE ERKANNTEN NICHT, DASS ICH SIE HEILEN WOLLTE

83. Kleine Vaterbetrachtung

“Ich war es, der Ephraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, daß ich sie heilen wollte!” (Hos 11,3)

Der Vater und sein Volk… Eine Liebesgeschichte mit so vielen Facetten!

Gestern hörten wir, daß die Kinder Israels, je mehr Er sie rief, desto mehr sich von Ihm entfernten und sich den Götzen zuwandten (Hos 11,2).

Heute hören wir aus dem Mund Gottes, daß sie Seine Liebe, die zärtliche Zuneigung, die Er ihnen immer schon schenkte, nicht begriffen haben. Heilen wollte sie Gott, aber sie verstanden Ihn nicht.

Wie kann so etwas geschehen? Wir dürfen nicht außer Acht lassen, daß der Mensch bereits im Paradies durch die Mächte der Finsternis getäuscht wurde. Sie flüsterten ihm ein, daß ihm Gott etwas Gutes und Wichtiges, nämlich die Erkenntnis von Gut und Böse, vorenthalte. Auf diesem Weg verzerrte sich das Bild des gütigen Vaters, der seinen Geschöpfen doch alles gibt, was sie für ihr Leben in Zeit und Ewigkeit benötigen.

An dieser Verzerrung arbeitet der Widersacher bis in die heutige Zeit, so daß das richtige Bild Gottes oft genug nicht wirklich vor Augen steht und sich nicht in die Herzen einprägt. Auch mit dem Kommen Jesu ist das wahre Bild Gottes – das Bild des gütigen und uns liebenden Vaters – noch nicht bei allen Menschen genügend erweckt worden. Es gelingt dem Teufel immer noch, dieses Bild zu überschatten und im schlimmsten Fall ins Gegenteil zu verkehren.

Was ist das Heilmittel?

Das wahre Bild des Vaters, wie es Jesus uns vermittelt hat, durch die Meditation der Heiligen Schrift tief aufzunehmen. Alle inneren Lügen und Täuschungen über unseren Vater bedürfen der Auflösung, woher auch immer sie kommen mögen! Wir können darum bitten, Ihn richtig kennenzulernen.

Gott, der seine Kinder in die Arme schließt, will richtig erkannt werden. Objektiv ist es eine große Verletzung Seiner Liebe, wenn wir in unserem Herzen Mißtrauen hegen und die Einflüsterungen des Bösen uns hindern, auf Seine Liebe so zu antworten, wie es der Wahrheit entspricht. Hören wir niemals auf solche Stimmen, die uns Gott entfremden wollen, und weisen wir sie entschieden zurück!

Wir verletzen nicht nur objektiv Gott in Seiner Liebe zu uns, sondern wir verbauen auch uns selbst den Weg, liebendere Menschen zu werden und bleiben in einem falschen oder zumindest sehr unvollkommenen oder gar verzerrten Bild von unserem Vater gefangen.

Meditieren wir die wunderbaren Worte Gottes! Sie gelten nicht nur dem Volk Israel, sondern allen Menschen, die er gehen lehrt und die er heilen möchte!