Seht, euer Gott!

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Jes 35,4-7a

Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Wassern.

Der Herr spricht durch Jesaja zu den Verzagten.

Verzagte Gläubige sind treue Menschen, aber sie sind leicht verängstigt und lassen sich zu stark von Befürchtungen und äußeren Bedrohungen einschüchtern. Sie vergessen es, sich an den Herrn zu wenden oder tun es eben zu verzagt, d.h. nicht entschieden genug. So wirkt dann der Glaube unter diesem Einfluß etwas wankelmütig, und solch verzagte Menschen können leicht entmutigt werden.

Wer derzeit die Weltsituation unter dem Einfluß der Coronakrise betrachtet, könnte leicht verzagen, wenn er den vielen negativen Nachrichten das Ohr leiht und wahrnimmt, wie sehr man das Vertrauen primär auf Menschen setzt und wie wenig diese Krise tatsächlich überwunden wird. Die Heilige Schrift warnt uns mit den Worten: ”Verlaßt Euch nicht auf Fürsten, auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt” (Ps 146,3). Und das kann man in dieser Krise allen zurufen: “Sucht Hilfe und Zuflucht bei Gott, damit Ihr in dieser Zeit der Verwirrung nicht verzagt, der Geist der Stärke Euch Mut und Kraft einflößt und der Geist des Rates Euch lehrt, das Richtige zu tun!”

Der Schlüssel, um aus der Verzagtheit und Mutlosigkeit herauszufinden, findet sich in dem einfachen Ausruf: ”Seht, euer Gott!”

Es gilt die Augen zu erheben und die Gegenwart Gottes wahrzunehmen.

In der heutigen Lesung wird auf das Erscheinen des Messias hingewiesen, der kommen und retten wird. All die wunderbaren Verheißungen, die dem folgen, haben sich tatsächlich im Leben Jesu vor den Augen der Menschen erfüllt – und sie erfüllen sich auch heute noch. Wenn wir sie geistlich deuten, dann können wir es leicht verstehen: Die Augen werden von Jesus aufgetan, damit wir ihn erkennen und so dem lebendigen Gott begegnen, wenn “die Ohren der Tauben aufgetan werden”, dann vernehmen wir die Worte Gottes, die unser Denken klären und ordnen. Wer vom Geist Gottes beschenkt wird, den erfüllt neues Leben und seine vorher stumme Zunge verkündet jetzt den Lobpreis Gottes. Gott läßt durch die Begegnung mit seiner Liebe aus der Wüste unseres Inneren lebendige Wasser hervorsprudeln, und wir selbst können den Menschen in der Steppe ihres Daseins von diesem Wasser zeugen und zu Strömen lebendigen Wassers werden. So verwandelt sich die Dürre unseres Lebens zum fruchtbaren Land, auf dem Gott die Früchte des Lebens gedeihen lassen kann.

All das ereignet sich, wenn wir Menschen unsere Augen auf Gott richten und uns nicht von einem Leben verschlingen lassen, welches uns blind und unfruchtbar macht.

Wir Katholiken sollten uns nicht nur aus unserer persönlichen Verzagtheit wecken lassen und daran denken, daß wir von Gott das Geschenk des Glaubens empfangen haben. Diesen Glauben auf geeignete Weise zu anderen Menschen zu tragen ist der Auftrag des Herrn. Auch hier müssen wir uns von aller Verzagtheit befreien lassen.

Verzagtheit, weil vielleicht viele Menschen das Evangelium nicht mehr annehmen wollen, Verzagtheit, weil die öffentliche Meinung dem Christlichen gegenüber immer ablehnender wird,

Verzagtheit, weil wir denken, daß unsere Überzeugungskraft so gering ist,

Verzagtheit, weil unsere Bemühungen wenig Frucht bringen.

Die Verheißungen des Herrn gelten heute noch und wir können uns ganz auf ihn verlassen. Das ist es, was Gott von uns möchte – uns nicht von unseren Seelenstimmungen bestimmen zu lassen, sondern von Seinem Wort. Dieses führt uns durch alle Verwirrungen hindurch, was auch immer uns bedrängen mag!

Hinweis in eigener Sache:

Immer wieder werden wir von Gläubigen nach unserer Sicht in Bezug auf die Maßnahmen im Rahmen der Coronakrise gefragt, besonders was wir von den angebotenen “Impfungen” halten. Mit diesem Link kommen sie auf ein Schreiben, welches ich mit Hilfe von Mitarbeitern zu diesem Thema verfaßt habe.

https://elijamission.net/wp-content/uploads/2021/03/Impfbroschuere-deutsche.pdf