EIN FLAMMENDES SCHWERT IN DER HAND GOTTES

90. Kleine Vaterbetrachtung

“Betet, damit ich das Werk meiner Liebe in allen Seelen vollbringen kann!”  (Vaterbuch)

Eine der schönsten und fruchtbarsten Aufgaben, zu der unser Vater uns ruft, ist das Gebet. Nicht nur für die eigene Heiligung ist es von unschätzbarem Wert, sondern es dient der ganzen Menschheit.

Was macht das Gebet so wertvoll, daß es in unserer Kirche sogar Berufungen gibt, welche ihr ganzes Leben auf das Gebet ausrichten, sich von der Welt zurückziehen und es als ihre Hauptaufgabe ansehen, der Kirche und der Welt mit Gebet und dem Weg der Heiligkeit zu dienen?

Was veranlaßt die Gottesmutter zu erscheinen und in einer (von der Kirche anerkannten) Botschaft in Banneux (Belgien) der Seherin Mariette mehrmals zu sagen, sie solle viel beten?

Das andächtige und gläubige Gebet öffnet den Weg zu einem freien Austausch mit Gott. Es bringt Licht und Gnade in unsere Seelen und in diese Welt. Es vertreibt die Mächte der Finsternis und vermag Gottes konkretes Handeln freizusetzen (vgl. Apk 8,3-4). Das Gebet ist eine Leiter vom Himmel zur Erde und von der Erde zum Himmel, auf der die Engel auf- und niedersteigen und unsere Gebete vor den Thron Gottes tragen (vgl. Gen 28,12).

“Wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern” (Röm 8,26). Der Heilige Geist betet also mit und in uns und regt uns zum Gebet an.

Zu einem flammenden Schwert in der Hand Gottes werden “die wahren Beter, die den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit” (Joh 4,23). Ihr Gebet kommt aus dem Herzen Gottes und aus der Tiefe des eigenen Herzens. Es vermag allen Nebel zu durchdringen und Hindernisse, die sich in dem Weg stellen mögen, zu überwinden und führt wieder zu Gott zurück.

Der Vater beruft uns zu Mitarbeitern des Heils, denn er möchte uns hineinnehmen in das Werk der Erlösung: “Gott, der dich ohne dich geschaffen, rettet dich nicht ohne dich.” (Heiliger Augustinus, Sermo, 169,13). So wird das Gebet zum ständigen Aufmerken auf Gott und führt mit Seiner Gnade zur fruchtbaren Durchführung Seines Willens.

Unser Vater fragt uns um unser Gebet an, damit er das “Werk seiner Liebe” in allen Seelen vollbringen kann. Er möchte das im innigsten Zusammenwirken mit uns tun.

Welche Ehre und welch große Bitte des Vaters – zum Heil der Menschen!