Die Treue zu Gott

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Da auch die heutige alttestamentliche Lesung sehr lange ist, begnügen wir uns hier mit einer kurzen Zusammenfassung und empfehlen sehr, sie in ihrer ganzen Länge im 3. Kapitel des Buches Daniel nachzulesen.

Drei junge jüdische Männer wurden vom König zum Götzendienst aufgefordert. Wer sich weigerte, sollte im Feuerofen den Tod finden. Die drei weigerten sich im Vertrauen auf Gott. In den Feuerofen geworfen, sah der König vier Gestalten im Feuer unversehrt umhergehen, denn Gott hatte ihnen zur Rettung einen Engel geschickt. Nebukadnezzar ließ sie befreien und sah, daß sie keinerlei Schaden gelitten hatten. Da pries er selbst ihren Gott, der dieses große Wunder vollbracht hatte.

Welch überragendes Zeugnis der drei Männer, die sich weigerten, einem Befehl des Königs zu folgen, der im Widerspruch zu ihrem Glauben stand und durch dessen Ausführung sie Gott beleidigt hätten. Die unerschrockene Haltung dieser drei Männer und das Wunder, das Gott vor aller Augen wirkte, brachte den König Nebukadnezzar – wenn auch spät – zur Einsicht, und in Zukunft ließ er die drei Männer unbehelligt, sorgte für sie und gab zudem noch ein Zeugnis von der Allmacht ihres Gottes.

“Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed‑Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl des Königs mißachtet und ihr Leben dahingegeben, als daß sie irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.

Ohne Zweifel wirkte in diesen Männern der Geist der Stärke, wie in so vielen Märtyrern, welche die Kirche durch ihr strahlendes Zeugnis stärken.

In der ganzen Welt werden heute am meisten die Christen aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen verfolgt. Wenn wir die Zeichen der Zeit richtig deuten, dann kann diese Bedrohung sogar noch zunehmen. Es ist nicht nur der militante Islam, welcher die Christen und alle, welche die Lehre Mohammeds nicht annehmen wollen, verfolgt, sondern es ist auch ein bestimmter antichristlicher Geist, welcher derzeit vermehrt auftritt. Das kann in verschiedenen “Gewändern” geschehen. Er kann aggressiv sein oder sich als Wolf im Schafspelz verbergen. Er kann sich hinter einer falsch verstandenen und irrig praktizierten Barmherzigkeit verstecken, sich als fried- und menschenliebend präsentieren, und doch führt er genau das im Schilde, was uns im heutigen Text deutlich vor Augen gestellt wird: die Abkehr von Gott und die Zuwendung zu Götzen aller Art, die in unserer Zeit nur andere Gesichter haben, als damals das Götterbild des Königs Nebukadnezzar.

Für uns als Christen ist es wichtig, diese Bedrohung, die auch von der Welt der Politik ausgeht und durch einen Geist des Relativismus bis in die Kirche eindringt, wahrzunehmen und ihr Widerstand zu leisten.

Niemals ist der Widerstand stärker, als wenn wir bemüht sind, unser christliches Leben in Heiligkeit zu leben, Zeugnis für Christus zu geben und wenn wir uns nicht einschüchtern lassen, die Gebote Gottes, die Worte unseres Herrn und die authentische Lehre der Kirche zu verteidigen. Nicht die Welt soll die Kirche durchdringen, sondern die Botschaft des Evangeliums soll zum Sauerteig für die Völker werden. Die Botschaft des Herrn hat sich nicht verändert, auch wenn äußere Bedingungen in der Welt sich gewandelt haben mögen.

Die drei Männer im Feuerofen bringen uns eine starke Botschaft: “Siehe, unser Gott, dem wir dienen, er kann uns retten. Aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner Hand, König, wird er uns retten. Und wenn nicht, so sei dir, König, kundgetan, daß wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Standbild, das du errichtet hast, nicht verehren.

Nichts ist wichtiger, als Gott zu gehorchen! Um keinen Preis dürfen wir den Herrn verleugnen – und wenn sich alle Mächte gegen uns wenden! Wir wissen sehr gut, daß wir dies nicht aus eigener Kraft vermögen. Deshalb sollten wir uns wappnen, indem wir häufig den Geist der Stärke anrufen. Immer da, wo wir merken, daß wir unseren Glauben nicht richtig bekennen oder verteidigen und aus Furcht vor Autoritäten aller Art in Gefahr sind, Kompromisse zu machen, da sollten wir den Geist der Stärke anrufen, damit wir uns einüben für vielleicht stärkere Auseinandersetzungen, die auf uns zukommen können.

Das herrliche Zeugnis des Glaubens und die Treue der drei Männer, zusammen mit dem Eingreifen Gottes, mögen uns stärken, Gott treu zu bleiben – was auch immer geschehen mag – und den listigen Angriffen des Bösen – wie auch immer sie sich präsentieren mögen – zu widerstehen!