502. Kleine Vaterbetrachtung
Die Liebe Gottes umfaßt alle Menschen. Alle möchte der Vater zur Erkenntnis der Wahrheit führen. Wir kennen den Weg, welchen er gewählt hat. Auch jene, die den Glauben noch nicht kennen, sind gerufen, den zu finden, der von sich sagt: “Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich!” (Joh 14,6)
Gott will auf die rechte Weise erkannt werden. Anderen Religionen gelingt es nicht, das wahre und vollständige Bild Gottes zu vermitteln; daher bleibt vieles im Dunkeln. Gott möchte, daß die Menschen, welche anderen Religionen folgen, ihre Augen öffnen und ruft ihnen zu im Vaterbüchlein zu:
“Was meine Kinder betrifft, die nicht in der Wahrheit leben, fühle ich mich umso mehr veranlaßt, sie mit meiner größten väterlichen Liebe zu umgeben und vorzuziehen, damit sie die Augen öffnen und das Licht sehen, dessen Glanz in dieser Zeit mehr denn je zu spüren ist. Es ist die Zeit der Gnaden, vorhergesehen und erwartet seit aller Ewigkeit! ” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Diese Zusicherung, daß die Liebe Gottes für alle da ist, sollte sich in unserer Haltung den Menschen gegenüber widerspiegeln. Diese Liebe ist grundsätzlich um das Heil der Menschen besorgt. Für uns schließt das ein, uns bewußt zu sein, daß den Menschen immer etwas fehlt, wenn sie Gott nicht kennen. Das gilt auch, wenn sie noch ein falsches und unvollständiges Bild von unserm himmlischen Vater in sich tragen.
Es würde gerade nicht der wahren Liebe entsprechen, wenn wir denken, daß es egal ist, welcher Religion man folgt oder welcher Weltanschauung man sich verbunden sieht. Die Liebe, wie Gott sie anspricht, will uns die richtige Erkenntnis Gottes schenken, um so unsere Herzen für die Gegenwart Gottes zu öffnen. Geschieht dies, dann kann sich sein Heilsplan mit den Menschen viel uneingeschränkter entfalten.
Der Mensch schöpft nicht aus sich selbst die Wahrheit. Sie wird ihm offenbart. An dieser Offenbarung können wir mitwirken, wenn wir selbst im Licht wandeln und Gott sich auf diesem Weg auch durch uns bezeugen kann.