91. Kleine Vaterbetrachtung
“Wie sehr finde ich mein Glück in den Seelen, die in Gerechtigkeit und heiligmachender Gnade leben; wie glücklich macht es mich, in ihnen zu wohnen. Ich schenke mich ihnen. Ich übertrage ihnen die Ausübung Meiner Kraft, und in Meiner Liebe finden sie die Vorwegnahme des Paradieses in mir, ihrem Vater und Erlöser!” (Botschaft von Gottvater an Sr.Eugenia Ravasio)
Ist es nicht erhebend, von jemandem zu hören, daß er dich liebt, und dies ganz ernst meint und auch wirklich lieben kann? Wie erhebend ist es erst, wenn dieser Liebende Gott Vater selbst ist, und wenn wir begreifen, daß es Sein Glück ist, bei uns zu sein!
So ist es! Bleiben wir nicht bei uns und unseren Begrenzungen stehen, die wir Tag für Tag wahrnehmen! Nehmen wir das Wort unseres Vaters auf! Der Vater will sich uns mitteilen und diese Liebesbeziehung gestalten. Sie soll uns zu einer Gewißheit werden. In uns Wohnung zu nehmen ist seine Freude. “Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm” (1 Joh 4,16b). Wenn wir in der heiligmachenden Gnade leben und darin verharren, dann kann Er immer bei uns wohnen. Diese Liebe vermag uns dann aufzurichten und zu stärken für alle guten Werke.
Mehr noch: Der Vater gibt uns Anteil an seiner eigenen Kraft und wir dürfen in ihr wirken. Wir handeln also nicht nur aus unserer natürlichen Kraft, die wir von der Güte Gottes empfangen haben, sondern vollbringen seine Werke auf Erden – wie es unser Herr Jesus tat – als seine geliebten Kinder und seine Gesandten.
In gewisser Weise dürfen wir hier auf der Erde schon ein Stück Paradies erleben, denn wenn wir in der Liebe des Vaters beheimatet sind, dann entsteht von Neuem jenes Liebes- und Vertrauensverhältnis zu Gott, das wir durch den Sündenfall verloren hatten.
Es ist ja nicht nur so, daß wir das Paradies verloren haben und der beglückenden familiären Beziehung mit Gott verlustig gingen. Nein, unser Vater konnte uns seine Liebe nicht mehr so schenken und hielt Ausschau nach uns: “Adam, wo bist Du?” (Gen 3,9)
Leben wir im Stand der Gnade, dann hat der Vater uns gefunden und kann uns seine Liebe ganz schenken und in uns wohnen. Welches Glück und welche Freude für Gott!