DAS ERSTE WORT

178. Kleine Vaterbetrachtung

Wenn ich am Morgen erwache, bist Du, Vater, schon zugegen und hast mich die ganze Nacht begleitet. Dann wartest Du darauf, daß ich mich Dir zuwende und meine erstes Wort Dir geweiht sei – gerne und mit Freude. Doch manchmal vergesse ich es und lasse mich von Stimmungen leiten. Wie schade!

Ist doch das erste Wort so wichtig: Dich zu grüßen und mich so in die Wahrheit des Seins zu stellen. Denn wer, in der erlösten Ordnung des Daseins, würde Dich nicht grüßen? All die Dich liebenden Engel und Heiligen singen Dir Lob, die Seelen der Verstorbenen harren auf Deine Huld, damit sie bald ganz zu Dir gelangen können. Und Deine unvernünftige Schöpfung? Auch sie singt Dir ihr Lob in ihrer Existenz, denn alle haben von Dir das Leben empfangen!

Wie heißt es im Buch der Weisheit:

“Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit. Wer sie liebt, erblickt sie schnell und wer sie sucht, findet sie. (…) Wer sie am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, er findet sie vor seiner Türe sitzen.” (Weish 6,12.14)

Das bist Du, Vater! Du, der Quell aller Weisheit! Über Dich und Deine Liebe nachzusinnen ist vollkommene Klugheit.

Jetzt liegt der Tag vor mir. Es ist Dein Tag. Du hast ihn geschaffen, auch für mich. Laß ihn mich so leben, daß ich – bevor die nächste Nacht kommt – sagen kann:

Danke Vater! Es war ein guter Schritt, näher zu Dir hin, auf dem Weg in die Ewigkeit. Deine Weisheit war mit mir, um alle Mühe mit mir zu teilen! (vgl. Weish 9,10)