244. Kleine Vaterbetrachtung
“Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, deine Weisung trage ich im Herzen.” (Ps 40,9)
Die Quelle wahrer Freude ist es, mit dem Willen unseres Vaters vereint zu sein, dieselbe Speise zu empfangen, die der Sohn Gottes zu sich nimmt: Den Willen des Vaters zu tun (Joh 4,34).
Es ist nicht schwer, seinen Willen zu erkennen, denn Gott läßt die Seinen nicht ohne Weisung ihren Weg gehen. Diese Weisung im Herzen zu tragen macht unsere Seele hell und klar. Sie hat die Kraft, das Dunkel zu vertreiben, wenn wir sein Wort verinnerlichen und es im Herzen bewegen wie die Jungfrau Maria (vgl. Lk 2,19).
Oft erfüllt uns, wenn wir im Willen des Herrn leben, eine sehr innerliche Freude. Sie breitet sich in uns harmonisch aus, denn der Heilige Geist ordnet in uns alles auf unseren Vater hin. Mit ihr verbindet sich die Freude und Dankbarkeit für unsere Existenz und der wahre Sinn des Lebens schließt sich auf: Gott zu erkennen und zu lieben und ihm als seine Kinder zu dienen.
Die Rastlosigkeit schwindet, das Suchen nach äußeren Bestätigungen hört auf, die Unruhe des Herzens weicht, “denn bei Dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht” (Ps 36,10), preist der Psalmist unseren Vater.
“Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens” (Joh 6,68), antwortet Petrus auf die Frage Jesu, ob auch die Zwölf von ihm weggehen wollen.
Wohin sollen die Jünger auch gehen, wenn sie ihn gefunden haben, der das Leben selbst ist (Joh 14,6)? Das Glück, Gott zu kennen, ist unvergleichlich; seinen Willen zu tun, ist die beste Speise; seine Weisungen sind voller Weisheit, seine Liebe unermeßlich.
Wohl dem Menschen, der das erkennt und bekennt, denn “der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit und seine Zunge redet, was recht ist. Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen, seine Schritte wanken nicht“ (Ps 37,30-31).