WER OPFER DES LOBES BRINGT, EHRT MICH

168. Kleine Vaterbetrachtung

“Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich;

wer rechtschaffen lebt, dem zeige ich mein Heil! (Ps 50,23)

Ohne Ende sollten wir unseren Vater loben und uns damit einreihen in die Chöre der Engel und Heiligen; denn Gott zu loben, ehrt unseren Vater.

Wir treten zudem mit dem Lobgesang in die tiefere Dimension unseres Daseins ein, denn Gott den Lobpreis zu schenken bedeutet, ihn zu erkennen, zu lieben und bereits das zu tun, was in der Ewigkeit für immer geschehen wird.

Was kann eine Seele Schöneres tun, als dem zu danken, der sie geschaffen, geliebt und erlöst hat?

Je tiefer sie der Liebe unseres Vaters begegnet, desto selbstverständlicher wird es für sie, das Loblied der Liebe zu singen. Sie hört seinen Ruf:

“Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr,

vergiß dein Volk und dein Vaterhaus.

Der König verlangt nach deiner Schönheit.

Er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm.” (Ps 45,11)

Um seinetwillen verläßt sie alles – Gott ist ihr wahres Glück.

Das hat unser Vater so eingerichtet, damit der Mensch auch die Fülle zu erleben vermag und lernt, alles von Gott her in die rechte Ordnung des Seins zu bringen. So wird sein ganzes Leben zum Lobpreis für Gott und für die Menschen zu einer großen Gnade.

Das rechtschaffene Leben ist dem Herrn sehr wohlgefällig. Es ist die Geradheit des ungeteilten Herzens, das tut, was recht ist vor den Augen Gottes. Dies durchzieht das ganze Wesen des Menschen. Wir begegnen einem wahren Gerechten in demjenigen, der die Tugend liebt, für den Lüge und Verstellung ein Greuel sind, der dem Herrn gehorsam ist und seine Wege geht.

Ein solcher Mensch ist wie ein klarer und reinigender Fluß, der eine Atmosphäre der Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit um sich herum verbreitet. Ihm zeigt der Herr sein Heil, denn sein Leben ist ihm eine Freude.