NICHT STEHENBLEIBEN!

“Ich halte es für unmöglich, daß die Liebe sich damit begnügt, auf der Stelle zu treten.” (Teresa von Avila)

Sicherlich kennen wir alle den wunderbaren Lobpreis des Heiligen Paulus auf die Liebe.  Er kommt zu dem Schluß: “Die Liebe hört niemals auf.” (Kor 13,8)

Daran läßt sich nahtlos das Wort der Heiligen Teresa anschließen: Die Liebe tritt auch nicht auf der Stelle!

Nein, die Liebe drängt uns! Sie ist die schöpferische Kraft unseres Vaters, die niemals ein Ende hat. Ohne die geringste Unrast tritt sie in unsere Seelen ein, errichtet ihren heiligen Tempel in uns und versäumt es nicht, ihr Werk der Erlösung und Heiligung zur Vollendung zu bringen.

Wir wissen: Wenn wir uns auf die Liebe unseres Vaters einlassen und auf sie mit ganzem Herzen antworten, dann wird sie zu einem Feuer, das nie erlischt. In der Kontemplation dürfen und sollen wir diese Liebe genießen und in ihr ruhen, in dem Maß, wie der Vater es uns bereits auf der Erde schenken will. Gleichzeitig wird dieses Feuer uns wieder in Bewegung setzen und uns nicht erlauben, stehenzubleiben und nur für uns selbst zu leben.

Denken wir an einen Menschen, in dem die Liebe Gottes erwacht ist! Tag für Tag wird er diese Liebe zu vertiefen versuchen und mit dem schöpferischen, erlösenden und heilenden Handeln unseres Vaters mitwirken. Die Liebe Gottes drängt danach, alle Menschen zu erreichen. Das Vaterbüchlein von Madre Eugenia gibt uns auf vielen Seiten Auskunft darüber, wie die Liebe unseren Vater bewegt, alles für die Rettung der Menschheit zu tun. Und weil dies so ist, wird der Heilige Geist – die Liebe, die in unsere Herzen ausgegossen ist (Röm 5,5) und der gleichzeitig als der große Evangelisator wirkt – uns nicht erlauben, stehenzubleiben, sondern uns immer mahnen, mit ihm mitzugehen. Je mehr sich dieses Feuer der Liebe in uns ausbreitet, umso leichter werden wir dem Wort des Heiligen Franz von Sales entsprechen können:

“Der Heilige Geist duldet keinen Aufschub, er verlangt ein rasches Eingehen auf seine Einsprechungen.”