FREIHEIT IN GOTT

395. Kleine Vaterbetrachtung

 “Ihr sollt euch nicht wie Sklaven vor dem Vater fürchten, der euch bis zum Letzten liebt.” (inneres Wort)

Können wir uns vorstellen, wie es ist, wenn wir einen Menschen aus ganzem Herzen lieben und gerne alles für ihn tun, was uns möglich ist und dieser Mensch doch Angst vor uns hat und sich wie jemand verhält, der von uns unterdrückt wird. Es tut weh! Außerdem sehen wir uns mißverstanden und es kann keine richtige Beziehung der Liebe und des Vertrauens entstehen.

Nun sind wir Menschen mit unserer Liebesfähigkeit sehr begrenzt und unsere Begegnung mit anderen Menschen mag trotz guter Absicht noch viele ungereinigte Elemente in sich tragen, die uns vielleicht gar nicht bewußt sind und die andere Menschen vielleicht erschrecken.

Doch ist das bei unserem Vater völlig anders! Da gibt es nichts, was uns erschrecken und unterdrücken könnte. Wenn man so sagen will, ist es sogar eine tiefe Wunde im Herzen Gottes, so mißverstanden und falsch betrachtet zu werden. An diesem falschen Bild wirken oft nicht nur psychologische Momente mit, sondern sind auch feindselige Kräfte der Dunkelheit beteiligt.

Wahre Bekehrungen werden dadurch verhindert und die Menschen können nicht zur Gotteskindschaft erwachen. Das Gegenteil ist ja der Fall – unser Vater schenkt uns eine Freiheit, die niemand anders uns geben kann. Es ist jene Freiheit von der Jesus sagt: “Nur der Sohn macht uns frei.”

Gerade weil Gott uns so liebt, kann er uns die ganze Freiheit schenken, und er hat uns zu seinen Söhnen und Töchtern gemacht. Halten wir um der Liebe zu unserem Vater und um der Würde unserer Berufung willen am wahren Bild des Vaters fest, und weisen wir all die gegenteiligen Empfindungen in das Reich der Lüge und Täuschung zurück!