DIE WEISHEIT DES HERRN BEGLEITET UNS

128. Kleine Vaterbetrachtung

“Sende die Weisheit vom heiligen Himmel und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit, damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile und ich erkenne, was wohlgefällig ist bei dir.” (Weish 9,10)

Der Vater hat uns nicht nur seinen Sohn gesandt, sondern mit seinem Sohn auch den Heiligen Geist, um uns in alle Wahrheit zu führen (Joh 16,13).

Durch den Heiligen Geist schenkt uns der Vater eine innere Erkenntnis seiner Herrlichkeit. In der Gabe der Weisheit empfangen wir ein »wohlschmeckendes Wissen« von Gott, eine beglückende Erkenntnis seiner Liebe, die wir in allem entdecken und kosten dürfen.

Gottes Weisheit begleitet uns und ist unaufhörlich am Werk. Es ist seine Liebe, die uns in allem belehrt, stärkt und stützt; die nie von uns weicht, wenn wir uns nicht gegen sie versperren und die nicht ruht, uns durchs Leben zu führen.

Es ist diese Liebe, die er in unser Herz eingegossen hat, die ruft: “Abba, lieber Vater” (Gal 4,6) und für uns eintritt “mit unaussprechlichen Seufzern” (Röm 8,26). Es ist diese Liebe, die uns erkennen läßt, was dem Herrn wohlgefällig ist. Sie macht sich die Mühe, verkehrte Wege der Menschenkinder wieder zu ordnen, sie aus ihrer Verlorenheit zu befreien, mahnend über sie zu wachen und sie auf den geraden Weg zu führen.

Der himmlische Vater sendet die Weisheit und richtet durch sie den Thron seiner Herrlichkeit in unseren Herzen auf. Dort will er wohnen: im Herzen seiner Kinder. Dort will er sich niederlassen, um uns alles zu werden. Dort will er bleiben, um uns mit seiner unermeßlichen Liebe zu umfangen und mitzunehmen in das Ewige Reich seiner Liebe: dorthin, wo die Seinen schon auf uns warten und sich auf den Tag freuen, wenn wir mit ihnen unseren Vater für immer schauen.