DIE RATSCHLÜSSE GOTTES

254. Kleine Vaterbetrachtung

“Wie unerforschlich sind Gottes Ratschlüsse, wie unergründlich seine Wege.(Röm 11,33b)

 Wie oft erkennen wir auf unserem Weg erst viel später, was unser Vater zu unserem Heil uns geschenkt und was er alles zugelassen hat.

Die Wege Gottes liegen nicht einfach vor uns wie ein geöffnetes Buch, in dem wir genau nachlesen könnten und alles minutiös vorgezeichnet fänden. Doch gibt es »den heiligen Plan« für jeden einzelnen von uns.

In seinem Buch: »Ja, Vater« schreibt Pater Richard Gräf:

“Schon vor Grundlegung der Welt (vgl. Joh 17,24) hat Gott Vater meinen ganzen Lebensplan festgelegt bis in die feinsten, kleinsten und allerletzten Einzelheiten. „Es fällt kein Haar von Eurem Haupte ohne das Wissen Eures Vaters“ (Mt 10,30). Er hat meinen Lebensplan so festgelegt, mit einer solchen Hingabe und Sorgfalt, als ob er sich von Ewigkeit her mit nichts anderem als nur mit mir alleine beschäftigt hätte, daß dadurch seine Ehre auf die größtmöglichste Weise gefördert werde, daß ich an meiner Stelle mit den zugeteilten Talenten (Mt 25,15) richtig in das Weltganze eingeordnet sei.

Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an ein Wort aus dem Epheserbrief: “Wir sind in Jesus Christus geschaffen worden, damit wir die guten Werke tun, die Gott im Voraus bereitet hat(Eph 2,10).

Der Vater läßt uns seinen Plan mit uns entdecken. Wenn wir mit seiner Gnade aus den Verwirrungen herausgefunden und durch “das enge Tor (Mt 7,14) gegangen sind, dann kann sich dieser Plan jeden Tag fruchtbar entfalten. Die Ratschlüsse Gottes bleiben nicht völlig dunkel für uns, sondern wir können jeweils den Teil entdecken, der für den nächsten Schritt nötig ist. Manchmal mag uns der Herr zu unserer Freude und Verantwortung auch etwas mehr zeigen.

Das, was wir erkennen dürfen, ist jedoch schon so viel, daß wir im Frieden unseren Weg an der Hand Gottes weitergehen können und dankbar bemerken, daß wir die Spur gefunden haben, um das zu verwirklichen, was unser Vater von uns möchte. Wir können der Zukunft vertrauensvoll entgegengehen und dürfen aufmerksam wahrnehmen, was unser Vater uns noch alles entdecken läßt.

Für heute fragen wir: “Lieber Vater, was alles hast Du schon seit Ewigkeit für den heutigen Tag ausgesonnen? Laß es mich entdecken und vollbringen!”