240. Kleine Vaterbetrachtung
“Kämpfe den guten Kampf in unendlichem Vertrauen auf mich.” (inneres Wort)
Das erinnert an ein Wort des Heiligen Paulus:
“Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt.” (2 Tim 4,7)
Wir sind in einen Kampf gerufen und es wird ausdrücklich von einem »guten Kampf« gesprochen. Viele Menschen kämpfen, aber es ist nicht immer gesagt, daß sie wirklich den »guten Kampf« kämpfen, der Gott wohlgefällig ist.
Zwei Merkmale nennt der Apostel für einen »guten Kampf«:
- “Ich habe den Lauf vollendet” – Es bedeutet, daß Paulus seine Mission erfüllt hat. Wir wissen, daß sie durch das Martyrium gekrönt wurde.
Der Berufung treu zu bleiben ist ein »guter Kampf«, denn wir wissen sehr gut, wie der christliche Glaube heute von vielen Seiten angegriffen wird. Zu diesem »guten Kampf« gehört das Bekenntnis und der Widerstand gegen die Versuchung, unseren Glauben an diese Welt und die Erwartungen der Menschen anzupassen.
Sicher ist die Mission des Völkerapostels von einer ganz besonderen Qualität. Doch auch die Schwierigkeiten mit einer zunehmend antichristlichen Geisteshaltung in der Welt und auch bereits einer konkreten Verfolgungssituation sind schwerwiegend und erfordern große Entschiedenheit unsererseits, verbunden mit dem unendlichen Vertrauen in unseren Vater.
Den Lauf gilt es also mit Blick auf unseren Vater zu vollenden. Er wird uns an seiner Hand durch diese Zeit führen: “Fallen auch tausend zu deiner Seite, (…) so wird es doch dich nicht treffen.” (Ps 91,7)
- “Ich habe die Treue bewahrt.” – Es geht um eine doppelte Treue: die Treue zum Glauben an und für sich, daß wir kein Jota von unserem katholischen Glauben abweichen, und um die Treue, mit der wir die daraus erwachsende Aufgabe zu erfüllen haben.
Das unendliche Vertrauen in den Herrn ist entscheidend, dann wird uns all das gegeben werden, was wir für diesen Kampf brauchen. Wir haben es ja mit “Mächten und Gewalten” zu tun (Eph 6,12) und nicht nur mit unseren ungeordneten Leidenschaften und den Lockungen dieser Welt.
Umso wichtiger ist es, das uneingeschränkte Vertrauen auf unseren Vater zu setzen und auf die Hilfe der himmlischen Kirche.