DEINE GEBOTE WILL ICH VOR KÖNIGEN BEZEUGEN

355. Kleine Vaterbetrachtung

“Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen und mich nicht vor ihnen schämen.(Ps 119,46)

Können wir sagen, daß wir dieser Aussage des Psalmisten Folge leisten?

Haben wir den Mut, in der Öffentlichkeit von unserem Glauben zu sprechen und ihn so zu bekennen, wie er wirklich ist? Oder lassen wir uns vom »Geist dieser Welt« einschüchtern, der zunehmend antichristlich ist und das christliche Zeugnis am liebsten verbannen möchte? Wie ist es, wenn wir vor Autoritäten – vor den »Königen« unserer Zeit – stehen? Verlieren wir dann völlig den Mut?

Inzwischen kann es ja – besonders in den ehemals christlich geprägten westlichen Gesellschaften – fast peinlich wirken, wenn jemand seinen Glauben öffentlich bekennt. In den afrikanischen und südamerikanischen Ländern mag das noch anders sein.

Der Psalmvers ermutigt uns, Gott öffentlich zu bekennen und so der liebenden Herrschaft Gottes zu dienen. Jedes Bekenntnis zur Liebe unseres Vaters zu uns Menschen wird nicht nur von denjenigen wahrgenommen, die es hier auf der Erde hören, sondern ist auch ein Bekenntnis vor der himmlischen sowie der leidenden Kirche. Jedes Bekenntnis verbreitet das Licht des Herrn und ist von den Mächten der Finsternis gefürchtet, denn es stellt ihnen die Herrschaft Gottes vor Augen. Auch die »Könige« werden an Gott erinnert, der über ihnen steht und von dem sie ihre Macht erhalten haben, um den Menschen zu dienen.

Möge der Herr uns Mut schenken, nicht zu zögern, wenn unser freimütiges Zeugnis gefragt ist. Das wird ihn ehren!