DAS RECHTE REDEN

415. Kleine Vaterbetrachtung

“Mein Reden möge ihm wohlgefallen. Ich will mich freuen am Herrn.” (Ps 104,34)

Die Achtsamkeit beim Reden ist dem Herrn sehr wohlgefällig. Er selbst legt uns das ans Herz: “Eure Rede sei »Ja, ja« oder »Nein, nein«. Was darüber ist, ist vom Übel” (Mt 5,37). Hier geht es um die Eindeutigkeit unserer Rede, die wie klares Wasser ohne Eintrübung aus einem gereinigten Herzen fließen und Gott und die Menschen erfreuen soll.

Der Völkerapostel mahnt:

“Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, auferbaut und denen, die es hören, Nutzen bringt! Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, den ihr als Siegel empfangen habt für den Tag der Erlösung! Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte!” (Eph 4, 29-31)

Der Apostel Jakobus gibt uns ebenfalls einen wichtigen Rat:

“Wisset, meine geliebten Brüder und Schwestern: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.” (Jak 1,19)

Sind wir also im Allgemeinen gemahnt, mit unseren Worten klug und behutsam umzugehen, um nicht die Liebe zu verletzen und uns in unnützen Worten zu verlieren, so gilt es andererseits, daß wir den Herrn nie genug preisen können.

Immer soll und kann sein Lobpreis erklingen, sodaß sein Name unter den Menschen bekannt wird und wir uns am Herrn erfreuen. Das Schönste, was aus unserem Mund kommen kann, sind Worte, welche die Liebe Gottes besingen, seinen Namen rühmen und seine großen Taten bekanntmachen.

Wenn das Herz von der Liebe Gottes erfüllt ist, dann sollen aus unserem Mund Ströme lebendigen Wassers fließen (vgl. Joh 7,38) und von der verschwenderischen und unermeßlichen Liebe Gottes zu uns Menschen künden. Dann wird unser Reden sein Wohlgefallen besitzen und unser Herz sich allezeit an ihm erfreuen.