Unsere Seele als Tabernakel des Vaters

Vaterbotschaft, Teil 13

Gott möchte unsere Seele sozusagen als Tabernakel einrichten, in dem er immer wohnen kann.

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Zunächst die Worte der Botschaft des Vaters an Madre Eugenia:

Jetzt, wo ich euch gezeigt habe, daß mein Sohn Jesus mich bei den Menschen vertritt und daß ich durch ihn immer unter ihnen verweile, will ich euch auch noch zeigen, wie ich durch meinen Heiligen Geist zu euch komme. Das Werk dieser dritten Gestalt meiner Göttlichkeit erfüllt sich lautlos und oft merkt es der Mensch nicht einmal. Doch für mich ist der Heilige Geist ein sehr geeignetes Mittel, um nicht nur im Tabernakel, sondern auch in den Seelen all jener zu verweilen, die sich in gnadenvollem Zustand befinden, um dort meinen Thron zu errichten und für immer als wahrer liebender Vater dort zu bleiben, der sein Kind beschützt und ihm beisteht. Niemand kann sich die Freude vorstellen, die ich empfinde, wenn ich mit einer Seele alleine bin.

Soweit die Worte des Vaters.

Nachdem uns im letzten Text die Erlösung am Kreuz durch unseren Herrn Jesus Christus und die heilige Eucharistie als Weg Gottes zu uns und als unser Weg zu ihm vor Augen gestellt wurden, spricht der Vater nun über die Einwohnung des Heiligen Geistes in uns. Gott möchte unsere Seele sozusagen als Tabernakel einrichten, in dem er immer wohnen kann.

Das ist wiederum ein großer Trost, der von dieser wertvollen Botschaft ausgeht. Viele Gläubige können ja derzeit nicht mehr die Heilige Kommunion wie gewohnt empfangen. Doch wissen wir z.B. von Christen in Japan, welche lange Jahre ohne Priester leben mußten, daß sie dennoch ihrem katholischen Glauben treu blieben. Wenn also derzeit vielen der Zugang zur heiligen Eucharistie verwehrt ist, brauchen wir nicht zu verzweifeln, sondern sollten vermehrt noch andere Weisen der Gegenwart Gottes entdecken und diese fruchtbar machen.

Die Einwohnung des Heiligen Geistes ist eine solche und sie ist überaus köstlich. Man nennt den Heiligen Geist den Freund der Seele. Er ist eine milde und lichtvolle Gegenwart in uns. Allerdings gibt es hier auch eine sehr wesentliche Bedingung, ähnlich wie beim rechten Empfang der heiligen Eucharistie: Wir müssen uns im Stand der Gnade befinden. Gott ruft in seiner Liebe alle Menschen zur Umkehr und ist bereit, alle Sünden zu vergeben, wenn wir uns ihm zuwenden. Doch kann er seinen Thron der Liebe nur in jenen Seelen errichten, welche nach seinen Geboten leben und den Weg der Heiligkeit gehen.

Lernen wir also die feine Gegenwart des Freundes unserer Seele wahrzunehmen. Sprechen wir mit ihm und bitten ihn, daß er seine kostbaren Gaben in uns entfaltet und wir so auf dem Weg der Heiligkeit Fortschritte machen, denn dann ist die Gegenwart Gottes in uns umso größer.

Wir hören im heutigen Text den Satz, daß sich niemand die Freude Gottes vorstellen kann, wenn er mit einer Seele allein ist.

Nehmen wir diese Wort bewußt auf und hören wir sie gerade jetzt, wo man darauf hinwirkt, daß die „physischen“ sozialen Kontakte, um die Ausbreitung der Pandemie zu verringern, zurückgestellt werden sollen. Für manche Menschen ist das sehr schwer und sie leiden unter der Einsamkeit, sterben vielleicht auch einsam. So gilt es sich zu erinnern: Gott ist immer da! Wenn wir unsere Einsamkeit und den Verlust der gewohnten sozialen Kontakte ihm als Opfer hinhalten, dann kann der Herr in einer solchen Situation eine vertiefte Beziehung zu Ihm wachsen lassen. Wir können sie dann als eine Wüstenzeit nehmen, wie Jesus sie gelebt hat, als er vierzig Tage mit seinem Vater alleine war.

Wir erkennen, wie wir im Glauben immer einen Weg finden können, mit all dem, was auf uns zukommt, in rechter Weise umzugehen. Das ist insbesondere ein Werk des Heiligen Geistes, durch den Gott Vater in unserer Seele wohnen möchte.

Es ist entscheidend wichtig, daß wir in dieser Krise nicht nur um eine baldige Beendigung beten. Diese Bitte muß immer mit dem Ruf zur Umkehr der Menschen verbunden werden.

Wenn unser Vater diese Pandemie als eine Zurechtweisung zuläßt, dann geht es vor allem darum, daß der Mensch irrige Wege verläßt, die von Gott wegführen, und zu ihm nach Hause findet. Der Mensch muß sein Leben in Übereinstimmung mit Gott leben, damit wahrer Friede kommen kann. Nur darum zu bitten, daß diese Plage bald vorbei ist, reicht demnach nicht aus. Es geht um mehr: Es geht um die Umkehr zu Gott!