MIT LIEBE PREDIGEN

391. Kleine Vaterbetrachtung

“Seht, wer mit Liebe predigt, predigt schon genug gegen die Irrlehrer, auch wenn er nicht ein einziges Streitwort gegen sie sagt.” (Heiliger Franz von Sales)

Ein herrliches Wort des Heiligen, welches sich sehr gut in unsere täglichen Vaterbetrachtungen einfügen läßt.

Es ist wahr: Wenn wir die Liebe des Vaters zu uns Menschen mit freiem Herzen verkünden, dann vermag sich die Finsternis nicht zu halten. Der Teufel kann nicht lieben – so sagt man, und so ist es auch. Deshalb ist die Verkündigung der wahren Liebe und in der Liebe unerträglich für die Mächte der Finsternis. Sie müssen weichen. Ebenso werden die Irrlehrer, welche den Irrungen zum Opfer gefallen sind, auf diesem Weg zurückgewiesen.

Im Vaterbüchlein wird es ebenfalls deutlich: Sicher spricht unser Vater auch von den Versuchungen und Gefahren, die den Menschen umgeben. Auch die Warnungen haben ihren tiefen Sinn und sind ein Ausdruck der sorgenden Liebe, damit die Menschen sich über den Zustand ihrer Seele und auch den Zustand dieser Welt bewußt werden und umkehren. Doch im Zentrum der Verkündigung steht die unendlich gütige Liebe des Vaters, um ihn kennenzulernen, wie er wirklich ist. Durch die Art und Weise, wie wir über Gott sprechen, werden wir für andere Menschen zu glaubwürdigen Zeugen dessen, was wir verkünden.

Sicherlich gilt das nicht nur für Prediger, sondern für unser ganzes Leben als Jünger des Herrn und Kinder unseres Vaters. Nichts ist überzeugender und kann das Herz leichter berühren als die Liebe. Und selbstverständlich gilt dies umso mehr, wenn wir das Evangelium an die Menschen weitergeben, denn es ist die Botschaft, daß “Gott die Welt so sehr geliebt hat, daß er seinen einzigen Sohn hingab” (Joh 3,16). Die Liebe wird siegen!