LASST ALLES MEINE SORGE SEIN

122. Kleine Vaterbetrachtung

“Tragt und beschwert euch nicht mit unnötigen Sorgen! Laßt alles meine Sorge sein! Ich will euch ganz rein und lauter, daß ihr wie Kinder an der Hand des Vaters geht, ohne Sorge, was am nächsten Tag sein wird.” (inneres Wort)

Die Sorglosigkeit, welche im Vertrauen auf Gott gegründet ist – nicht zu verwechseln mit Naivität oder mangelndem Verantwortungsbewußtsein –, schenkt der Nachfolge Christi einen hellen Glanz. Sie verbindet sich leicht mit einer Heiterkeit, die auch in schwierigen Umständen nicht weicht.

„Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! (…) Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. (Mt 6,25-26)

Wir sind eingeladen, die Sorge um unser Leben an unseren Vater abzugeben. Er möchte, daß wir in der Sicherheit seiner väterlichen Güte leben und auf diese ausgerichtet sind. Unser Leben ist somit in seiner Hand, und alles, was auf uns zukommt, brauchen wir nicht mit unserer Sorge und mit Ängsten zu belasten. Das bedeutet ein inneres Loslassen – aber nicht etwa in einer Art Resignation, weil wir Schwierigkeiten nicht bewältigen können – sondern im Wissen, daß alles, was kommt, in unserem Vater bereits eine Lösung hat.

Wenn wir in eine solche Haltung hineinwachsen, dann wachsen Reinheit und Lauterkeit in unserem Leben. Der Schwerpunkt unseres Seins verlagert sich in den Herrn. Je mehr wir uns ihm anvertrauen, desto größer wird seine Gegenwart in uns und sein Geist formt uns.

“Du, mein Vater, bist es doch, der alles in den Händen trägt. Du bist es doch, lieber Vater, der den morgigen Tag kennt. Ich weiß, daß Du ihn mir schenkst, um Dich zu lieben und mich von Dir lieben zu lassen. Darauf will ich mich besinnen!”  Das könnte unser Gebet sein.

Wenn wir so leben, wie der Herr es möchte, dann kann Gott dem Sorgengeist, der uns allzu leicht dominiert, seinen Einfluß aus der Hand nehmen. Stattdessen bietet er uns seine Hand und somit die Sicherheit seiner Liebe an. So schwinden die dunklen Schatten, und eine vertrauende Heiterkeit, die aus der Freude an Gott wächst, kann in unser Leben einziehen und verwirklichen, was der Herr uns ans Herz legt:  “Laßt alles meine Sorge sein!