KLUGER UMGANG MIT »FREIER ZEIT«

475. Kleine Vaterbetrachtung

“Wenn Du Dich lange in der Welt der Nichtigkeiten aufhältst, dann wir Deine Seele leerer.”  (inneres Wort)

“Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund” (Lk 6,45) ist ein Wort, das wir aus der Heiligen Schrift kennen. Es geht in dieselbe Richtung wie das obige Wort.

Von unserem himmlischen Vater sollten wir lernen, wie wir mit unseren zeitlichen Freiräumen umzugehen haben, um nicht in Versuchung zu geraten, uns mit Unnützem zu belasten. Mag uns dies anfangs vielleicht nicht gleich auffallen, so weiß doch unsere Seele, welche Nahrung wir ihr geben. Es ist ein großer Unterschied, ob wir ihr gute Nahrung zuführen, die sie auf unseren Vater ausrichtet, seine Nähe suchen läßt, oder ob wir Ablenkung an Ablenkung reihen, welche ihr auf die Dauer Schaden bringen und sie in dem geistlichen Kampf, zu dem wir gerufen sind, schwächen.

Der Heilige Paulus gibt uns in einem seiner Briefe den Hinweis: “Alles ist erlaubt, aber nicht alles frommt!”  (1 Kor 10,23)

Was sagt uns das in unserem Kontext? Gewiß sind harmlose Vergnügungen keine Sünden und selbstverständlich können wir auch mal entspannen. Aber es fragt sich, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit wir dieser »Entspannung« zuwenden, welchen Inhalt sie hat und wohin sie uns führt, wenn wir nicht klug mit ihr umgehen. Wenden wir uns ihr zu lange zu, dann läßt die hilfreiche Entspannung nach, und stattdessen breitet sich eine gewisse Leere in der Seele aus. Dies gilt besonders, wenn wir unsere Aufmerksamkeit Dingen zuwenden, die wenig oder gar keinen Wert haben, also in die »Welt der Nichtigkeiten« hinabsteigen. Die Seele erhält dann keine Nahrung, die ihr auf dem Weg mit Gott dient, sondern leidet darunter, wertvolle Zeit zu verlieren, welche besser hätte für das Reich unseres Vaters genutzt werden können. Sie sieht sich beschäftigt mit Dingen die »nicht frommen«.

Es ist gut, auch in diesem Bereich auf die feine Führung Gottes zu achten, damit wir nicht die »Spannkraft der Seele« verlieren, träge werden und uns zunehmend schwertun, uns dem geistlichen Leben zuzuwenden.