196. Kleine Vaterbetrachtung
“Laß dich nicht beirren, wenn einer reich wird und die Herrlichkeit seines Hauses sich mehrt; denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Herrlichkeit steigt nicht mit ihm hinab.” (Ps 49,17-18)
Was nehmen wir im Tod denn mit? Was werden wir unserem Vater als Gabe mitbringen können? Ihm, der alles besitzt, dem alles gehört, der unermeßlich reich ist und nie und an nichts Mangel hat?
Der irdische Reichtum wird uns in der Ewigkeit eher zur Last werden und wir müssen Rechenschaft ablegen, wenn wir nicht mit den Armen geteilt haben. All die irdischen Werke, welche nicht von der Liebe gekennzeichnet sind – was werden sie nutzen?
“Ich hörte eine Stimme vom Himmel her rufen: Schreibe: Selig die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Taten folgen ihnen nach.” (Apk 14,13)
Wir können also etwas in die Ewigkeit mitnehmen; etwas, was unseren Vater erfreuen wird;
etwas, was uns zum Verdienst werden wird; etwas, was nicht nur vor dem Herrn bestehen, sondern sogar zu unserem Ruhm dienen kann.
“Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt. Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen.” (2 Tim 4,7)
Das kann der Apostel Paulus mit tiefem Vertrauen und innerer Gewißheit aussprechen. Es sind die Werke des Herrn, die wir auf der Erde verrichten. “Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten” (Eph 2,10).
Wenn wir auf den Heiligen Geist hören, dann werden unsere Werke verdienstvoll sein und uns in die Ewigkeit folgen, jene Schätze, die wir sammeln können, die nicht verrotten oder gestohlen werden, sondern bleiben, und die wir im Tod mitnehmen können (vgl. Mt 6,19).