155. Kleine Vaterbetrachtung
“Ich sandte den Menschen meinen mit aller göttlichen Vollkommenheit ausgestatteten Sohn, denn er ist der Sohn eines vollkommenen Gottes. Er ist es, der ihnen den Weg zur Vollkommenheit geebnet hat. Durch ihn habe ich euch in meiner unendlichen Liebe als Kinder angenommen, und zwar als wahre Kinder.” (aus der Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Wahre Kinder Gottes sein… Hier gibt es keine Einschränkungen mehr von Seiten unseres Vaters. Der Mensch wird jetzt nicht mehr nur als Geschöpf Gottes angesehen, sondern die Erlösung, welche der Sohn Gottes uns erwirkt hat, macht ihn zum Miterben Christi (vgl. Röm 8,17).
Unser Vater zieht uns Menschen so nahe an sich, wie wir es zulassen. Als wahre Söhne und Töchter Gottes sind wir gerufen, seine Liebe zu bezeugen und mit unserem ganzen Leben dem himmlischen Vater die Ehre zu geben.
Es ist eine unermeßliche Gnade, der wir uns jeden Tag mehr bewußt werden sollten, daß wir gerufen sind, Söhne und Töchter Gottes zu sein. Es ist das göttliche Erbe, das der Vater seinen Kindern bereitet. Gott schenkt uns die Gnade, aus seinem Herzen zu schöpfen, Tag für Tag in dieser Vatergüte zu leben und mitzuwirken, daß die Menschheit zur Liebe und zu ihrer wahren Berufung erwacht.
An einer anderen Stelle des Büchleins beklagt der Vater, daß viele Menschen ihr Leben durchlaufen, ohne je in eine vertrauensvolle Beziehung zu ihrem Vater gefunden zu haben. Sie haben die Liebe und Hilfe nicht verstanden, die er ihnen Tag für Tag anbietet.
Welches Leid! Es ist das Leid einer unerfüllten Liebe von der Seite Gottes aus und das Leid eines Lebens, dessen tiefster Sinn sich nicht erschlossen hat und das an dieser Liebe vorbeigegangen ist.
Was können wir als wahre Kinder tun? Wir können dem Herrn unsererseits noch ein größeres Vertrauen anbieten und uns Tag für Tag ernsthaft darin einüben! Nie sollten wir müde werden, für alle Menschen zu beten und all das zu tun, was ihnen helfen kann, das wahre Licht zu erkennen. Der Herr wird es uns vergelten!