HEILIGE SORGLOSIGKEIT

423. Kleine Vaterbetrachtung

“Vertraue mir alles an und sei völlig ohne Sorge!” (inneres Wort)

Vertrauen und Sorglosigkeit gehören zusammen, wenn wir in die Beziehung mit unserem Vater immer tiefer eintreten wollen. Viele Dinge mögen uns belasten, uns Sorgen bereiten und das Leben erschweren – doch auch von unserem Erlöser wird uns die heilige Sorglosigkeit ans Herz gelegt: “Sorgt euch nicht um euer Leben!” (Mt 6,25)

Die Sorglosigkeit hat sowohl einen Glanz des verlorenen Paradieses als auch »den Geschmack« der zukünftigen Herrlichkeit. Sie ist ganz und gar nicht zu verwechseln mit dem natürlichen Optimismus oder gar mit Leichtfertigkeit. Nein, sie gründet sich in der Realisierung der Liebe unseres himmlischen Vaters zu uns und ist unsere Antwort des Vertrauens.

Warum sollten wir uns auch Sorgen machen, als ob alles von uns abhinge? Diese Last ist weder für uns vorgesehen noch könnten wir sie tragen!

Stattdessen lädt uns das Wort des Herrn ein, Sein Joch zu tragen. Und Seine Last ist leicht (Mt 11,30).

Vielleicht ist es für uns nicht so einfach, ein tiefes Vertrauen zu Gott zu haben. Seit dem Verlust des Paradieses leiden wir darunter und müssen uns darum bemühen, das ursprüngliche selbstverständliche Vertrauen zurückzugewinnen.

Doch genau dies möchte unser himmlischer Vater. Wenn wir ihm folgen, verlegen wir den Schwerpunkt unseres Seins auf die gütige Führung unseres Vaters, statt auf unsere eigenen Fähigkeiten und Anstrengungen zu bauen.

Der geliebte Völkerapostel beschreibt es so:

“Brüder! Ein solches Vertrauen haben wir durch Christus zu Gott. Nicht als ob wir fähig wären, aus uns selber wie aus eigener Kraft etwas zu denken; nein, unsere Fähigkeit kommt von Gott. Er hat uns auch befähigt, Diener des Neuen Bundes zu sein.” (2 Kor 3,4-6)

 So soll es sein und immer mehr werden!