Wir kehren nochmals zurück zu unserem geistlichen Thema. Zieht es jemand aber vor, eine Betrachtung zum Tagesevangelium zu lesen, findet man diese unter folgendem Link: https://elijamission.net/2019/12/16/
In den letzten beiden Texten vom 9. und 10. Dezember lag der Schwerpunkt der Betrachtung auf der Finsternis, welche uns umgibt. Ist sie auch unzweifelhaft groß, darf es dennoch nicht dazu führen, daß wir uns schicksalhaft ihr überlassen, als könnten wir uns nicht dagegen wehren. Es muß uns auch klar sein, daß hinter all dem Dunkel der Gottesferne die Mächte der Finsternis stehen, welche die Menschen von den Wegen Gottes abbringen oder sie ihnen zumindest erschweren wollen.
Doch genau hier kommt uns der Glaube zu Hilfe, und der Herr gibt uns den Schlüssel, wenn er angesichts all der Ereignisse, die der Wiederkunft Christi vorausgehen, zu seinen Jüngern sagt: “Wenn ihr all dies seht, erhebt Eure Häupter, denn Eure Erlösung ist nahe” (Lk 21,28).
Es gilt also unser Haupt zu erheben. Gott läßt die Finsternis nicht zu, ohne sie in seinen Heilsplan einzubinden. Deshalb sind wir gerufen, unseren Blick vom Herrn aus auf das Dunkel der Völker zu werfen, und sehr schnell werden wir bemerken, daß die Dunkelheit deshalb besteht, weil die Wege Gottes verlassen wurden. Das ist auch der Schlüssel zum Verständnis und zur richtigen Antwort.
So wie das persönliche Leben durch das Verlassen der Gebote Gottes unter die Herrschaft des Bösen gerät, so ist es auch im Leben der Völker. Um realistisch zu sein ist es nötig, auch einen Blick auf unsere heilige Kirche zu werfen.
Offensichtlich leben wir in einer apokalyptischen Zeit, in welcher der Einfluß der antichristlichen Mächte tief in unsere Gesellschaft eingedrungen ist – und leider auch in unsere Kirche. Dies ist besonders tragisch, denn die Kirche wäre der geistige Ort, von dem in besonderer Weise der Widerstand ausgehen müßte. Doch es fehlen die Aufrufe zur Bekehrung, zur Sühne; es fehlen klare Weisungen, wie mit den antichristlichen Kräften umgegangen werden sollte. Daher stellt sich die Frage, ob diese Kräfte überhaupt richtig erkannt und identifiziert werden. Leider gewinnt man den Eindruck, daß die so notwendige Unterscheidung der Geister nicht mehr richtig angewandt wird und der Kirche ihre prophetische Dimension weitgehend verlorengegangen ist.
Jene, die offen zum kirchlichen Lehramt konträre Aussagen formulieren und moralische Grundpositionen in Frage stellen, können sich derzeit in unserer Kirche frei bewegen, während Gläubige, die dem bisherigen Weg der Kirche treu bleiben wollen, leicht ins Abseits gedrängt werden. Es wurde eine Richtung eingeschlagen, die man gerne mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und dem Geist dieses Konzils begründet, welche aber der Braut Christi zunehmend ihre Schönheit und Transzendenz raubt. Unter der Prämisse der »Inklusion« meint man alles integrieren zu können und merkt wohl nicht, daß man dadurch auch dem antichristlichen Geist die Türe weit öffnet, der den Leib Christi nachhaltig infiziert.
Es gilt nicht die Augen zu verschließen, wenn Wölfe in die Herde einbrechen und nur noch wenige Hirten da sind, um die ihnen anvertrauten Schafe zu schützen.
Die nahezu ungebrochene Offenheit gegenüber der Welt und ihren Institutionen bringt es mit sich, daß die oberste Kirchenleitung empfiehlt, sich z.B. den Vereinten Nationen, der WHO, dem europäischen Parlament unterzuordnen, die in ihrer Politik eine stark antichristliche Ausrichtung vertreten. Das ist sehr befremdend; erst recht dann, wenn durch diese Institutionen lebensfeindliche Politik betrieben wird, die im Gegensatz zum Auftrag der Kirche und ihren Werten steht.
“Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker, doch über Dir geht strahlend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über Dir.” (Jes 60,2)
Auch wenn wir es mit diesen Dunkelheiten zu tun haben, bleibt das Wort des Propheten Jesaja bestehen, das uns auffordert, gerade jetzt in diesen apokalyptischen Zeiten Licht in dieser Welt zu sein (Mt 5,14). Zeiten der Dunkelheit müssen unseren Widerstand hervorrufen und bewirken, daß wir alle Lauheit ablegen, um Instrumente für den Herrn sein zu können. Es darf uns nicht erschrecken, wenn es nur wenige sind, die den Ernst der Lage wirklich erkennen.
Die Treue zum Evangelium und zur authentischen Tradition der Kirche ist eine Voraussetzung, um den Mächten der Dunkelheit entgegenzuwirken. Hier darf es keine Halbheiten geben, wenn der Herr durch unser Leben sein Licht leuchten lassen möchte. Die Sorge um die Mitmenschen und das Leiden am Zustand der Kirche sollten uns nicht mutlos machen, sondern noch mehr beflügeln, uns nach dem Herrn auszustrecken.
Als Gläubige sind wir gerufen, auf drei Ebenen auf diese Krise in der Welt und in der Kirche zu antworten.
- Beharrlich um die Umkehr der Menschen zu beten und alle Gelegenheiten zur Verkündigung des Evangeliums zu nutzen. Hier hat auch das persönliche Opfer seinen Platz, um diese Bemühungen zu unterstützen. Jeder Mensch, der sich zum Herrn bekehrt, ist der Finsternis entrissen und dient dem Reich des Herrn.
- Die eigene Umkehr Tag für Tag zu vertiefen und das Gebet zu intensivieren. Je mehr der Herr in uns Wohnung nehmen kann, desto fruchtbarer werden wir und seine Liebe kann die Menschen besser erreichen.
- Entschieden den geistlichen Kampf aufzunehmen und Widerstand zu leisten gegen die gottfeindlichen Geister, in dem Bewußtsein, daß diese es sind, die häufig hinter all diesen »Finsternissen«
Morgen wird der Vortrag “ADVENT IN APOKALYPTISCHEN ZEITEN” mit dem Teil 5 zu Ende geführt.