DIE AKTIVE LIEBE

325. Kleine Vaterbetrachtung

“Die Liebe, die ihr mir dann schenken würdet (wenn wir wüßten, welchen Vater wir haben), würde sich diese nicht durch meine Gnadenhilfe zu einer aktiven Liebe entfalten?” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)

Die tiefere Erkenntnis unseres Vaters erweckt jene Liebe in uns, wie sie in unserem Vater lebt. Lieben wir ihn, dann richtet sich diese Liebe auch auf das Heil des Menschen und wir wenden uns dem Menschen mit seiner Liebe zu.

Diese Liebe schöpft aus Gott selbst und erneuert sich immer wieder in der Begegnung mit ihm – in seinem Wort und in den heiligen Sakramenten – und wird zu einer aktiven Liebe. Unser Vater weist hier auf seine »Gnadenhilfe« hin, damit diese Liebe sich nicht etwa erschöpft und an den eigenen Seelenkräften zehrt, sondern von ihm in all den Werken, die wir vollbringen, gestützt und gestärkt wird.

Wenn wir als Menschen auch ermüden, so richtet uns doch die Gnade des Herrn immer wieder auf, damit wir uns von unserem Vater getragen wissen und unseren Weg der aktiven Liebe fortsetzen können.

In der Tat: Es ist so viel im Reich Gottes zu tun, und wir brauchen Mut, uns den Herausforderungen zu stellen. Doch wird uns gerade die göttliche Liebe davor bewahren, in einen ungesunden Aktivismus zu verfallen.  Sie wird uns mahnen, immer wieder zu den Quellen zurückzukehren, aus denen die göttliche Liebe uns stärkt und befähigt, die Werke im Geist des Herrn zu vollbringen.

Denken wir an den Gottessohn selbst. Die Heilige Schrift berichtet, daß Jesus früh am Morgen aufsteht, sich auf einen Berg zurückzieht um zu beten (Mk 1,35) und dann den Menschen seine Liebe auch in aktiven Taten zuwendet.

Hier ist der Weg vorgezeichnet, wie die Werke der Barmherzigkeit reiche Frucht bringen. Vereint mit der Liebe Gottes verherrlichen sie unseren Vater, dienen den Menschen und wir selbst sammeln Schätze für das Himmelreich (vgl. Mt 6,20).