DER VATER SCHENKT UNS DAS SCHÖNSTE

184. Kleine Vaterbetrachtung

“Was kann ich den Menschen Schöneres schenken als meinen Eingeborenen Sohn?(inneres Wort)

Wenn wir uns nun den heiligen Texten zuwenden, die uns auf das Kommen des Erlösers vorbereiten – den sog. O-Antiphonen – dann schauen wir in der ganzen Tiefe in das Herz unseres Vaters.

Der Vater hat uns den Sohn gesandt, und mit ihm das Liebste, was er uns Menschen schenken konnte. Von Dir, Ewiger Vater, wird uns der gesandt, in dem “alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind” (Kol 2,3). “Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.” (Joh 1,18)

Vor aller Zeit hast Du, Vater, diesen Tag der Liebe für uns Menschen vorbereitet, wartend bis die Zeit erfüllt war (vgl. Gal 4,4). Du wolltest, daß wir Dich in Deinem Sohn erkennen. In ihm sollen wir verstehen, wie nahe Du uns bist und wie sehr Du uns liebst.

Nur Dein Sohn konnte uns diese Kunde bringen. Nur er konnte uns die Fülle Deiner Liebe offenbaren. Nur in ihm lebt unverfälscht die Herrlichkeit Deines Wesens.

Wie können wir Dir nur jemals genug danken? Es fehlen uns die Worte. Du mußt sie uns selbst schenken, denn wie könnten wir Deine Herrlichkeit auch nur annähernd erfassen?

Doch Dein Heiliger Geist kommt uns zu Hilfe. Dieser spricht die für uns so heilsamen Worte: “Abba, lieber Vater” (Gal 4,6). Diese Worte schließen uns das Geheimnis der Liebe von innen her auf und es steht uns vor Augen: Unser Vater hat seinen Sohn gesandt und uns für immer seine Liebe verkündet. Eine größere Liebe kann es nicht geben.

Schauen wir nun auf den Advent, die Zeit der zärtlichen Vorbereitung auf das Fest, an dem der Sohn in diese Welt kommt, dann wissen wir: Er, Jesus, ist das Unterpfand der Liebe unseres Vaters.