DAS NETZ DER LIEBE

424. Kleine Vaterbetrachtung

“Ich werfe nochmals das Netz meiner Liebe aus. Wirf mit mir das Netz aus!” (inneres Wort)

Sind wir bereit, an dem großen Fischfang des Herrn mitzuarbeiten? Haben wir noch die Hoffnung, daß viele Menschen zum Glauben kommen, gerade in einer Zeit, die dunkel über der Menschheit lastet?

Denken wir an den Heiligen Petrus! Er hatte die ganze Nacht auf dem See verbracht, aber nichts gefangen. Als der Herr ihm sagte, er solle erneut die Netze zum Fang auswerfen, sprach er ihm zunächst von seinem vergeblichen Fischfang in der Nacht. Dann aber sagte Petrus das, was auf die Aufforderung des Herrn hin geschehen soll: “Auf Dein Wort hin!” (Lk 5,5). Er warf die Netze aus und holte einen riesigen Fischfang ein.

Nicht unsere Einschätzung, ob es sich lohnt, das Netz der Liebe auszuwerfen, ist entscheidend, sondern das Wort des Herrn. Wir sind nur seine Mitarbeiter.

Er möchte, daß wir im Vertrauen und mit ihm gemeinsam das Netz auswerfen, gerade auch in dieser Zeit, in der die Menschen oft orientierungslos sind, das Zeugnis der Kirche geschwächt und die Politik oft genug korrupt ist und in der unser Vater vergessen wird.

Nochmals will unser Herr das Netz der Liebe auswerfen, damit die Menschen von dieser Liebe angezogen werden und das Geheimnis ihres Daseins entdecken, daß sie geliebte Kinder unseres himmlischen Vaters sind und daß ein solches Leben ihnen wahres Glück schenkt.

Sicher hat er nie aufgehört, dieses Netz der Liebe für die Menschheit auszuwerfen. Doch kann es Zeiten geben, in denen der Herr seine Mitarbeiter besonders dazu aufruft. Wenn mich nicht alles täuscht, leben wir gegenwärtig in einer solchen Zeit, denn “es sind noch so viele, die nicht auf der Weide sind, die ich für sie bereitet habe” (inneres Wort).