“Die einen sind stark durch Wagen, die andern durch Rosse. Wir aber sind stark im Namen des Herrn unseres Gottes.” (Ps 20,8)
Der Kreis der Gläubigen, die treu an der ganzen Glaubensüberlieferung festhalten, ist klein! Immer größer wird der Kreis derer, die sich dem bisher verbindlichen Lehramt der Kirche nicht mehr verpflichtet fühlen.
Es ist eine immer kleiner werdende Herde, die sich auf den Auen Gottes wiederfindet. Sie haben weder Macht noch Mittel – weder Wagen noch Rosse – aber sie vertrauen auf den Herrn. Er ist ihre Stärke!
Gott gefällt es, wenn wir in der Nachfolge des Herrn unser Vertrauen nicht auf irdische Mittel setzen. Wie unser Vater die Unmündigen weise macht und die Weisen leer ausgehen läßt (Mt 11,25), so liebt er es, wenn die Mächtigen vom Thron gestürzt und die Niedrigen erhoben werden (vgl. Lk 1,52).
Es waren Fischer, die zu Boten des großen Königs des Himmels und der Erde berufen wurden (vgl. Mt 4,18-19). Und der König selbst wohnte nicht in Palästen, umgeben von weltlichem Prunk. Nein, er kam in einer Grotte zur Welt. Er wußte nicht, wo er sein Haupt hinlegen sollte (Mt 8,20). Er verzichtete darauf, mit Gewalt sein Königtum durch Legionen von Engeln durchzusetzen (vgl. Mt 26,53).
Allein auf die Macht der Liebe müssen wir setzen, auf eine Liebe, die in der Wahrheit gründet. Das genügt!
Wenn wir unser Vertrauen auf unseren Vater setzen, wenn er unsere Stärke ist, dann werden wir allen Kriegsheeren trotzen, mögen sie sich noch so groß und mächtig gebärden.
Wir sollten nicht einmal Verlangen danach haben, große und mächtige äußere Mittel zu besitzen, um das Evangelium zu verkünden. Gott wird für alles sorgen. Es ist sein Werk, dem wir dienen dürfen. “Sucht zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit […] dann wird euch alles andere dazugegeben.” (Mt 6,33)
Gerade dann, wenn wir in den Augen der Welt nichts haben, wenn wir mit dem Verkündigungsauftrag des Herrn der Macht der Finsternis entgegentreten, gilt:
“Wir aber sind stark im Namen des Herrn unseres Gottes.”
Das gefällt unserem himmlischen Vater, denn so kann er durch die Kleinen Großes tun: “Pharaos Rosse und Wagen warf er ins Meer.” (Ex 15,1b). So wird es auch denen gehen, die meinen, ein Königreich der Finsternis auf der Erde errichten zu können!